S`WBV-Bladl

Ausgabe 10 – November 2007

 

 

Inhaltsübersicht:

 

Schwerpunktthemen:

Baum des Jahres 2008 – Die Walnuss
Forstkulturen gefährdet durch Mäusefraß!
Waldumbau – Vielfalt einheimischer Arten nutzen
Borkenkäfer – zur Entwarnung kein Anlass
Waldumbau: Welche Baumarten haben Zukunft ?  von Franz-Xaver Löffl, ALF Regensburg
Holzmarkt: Kiefern-Langholz und Papierholz gesucht

 

Sonstige Rubriken:

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen
Neuwahlen von Vorstandschaft und Beiräten
Umwandlung vom e.V. zum w.V. vollzogen
Ausblick: Hauptversammlung 2008 Ende März/Anfang April
Ausblick: Empfehlungen für den Winter
Rückblick: Jahresausflug 2007 - Impressionen
Maschinisten für WBV-Häcksler gesucht
WBV ist Mitglied im Holzforum Regensburger Land
Holzmarkt – Preisentwicklung im Rückblick

 

 

 

 

 

 

 

 

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Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord w.V

Nummer 10 / November 07

 

 

 

Sehr geehrte Mitglieder,

mit den vorliegenden Mitteilungen möchten wir Ihnen wieder einen kurzen Überblick über das Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf aktuelle Neuerungen, Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.


 

WBV intern:

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen

Die diesjährige Mitgliederversammlung mit Neuwahlen findet am Samstag, 01.12.2007 um 8.45 Uhr im Gasthof Hirschberger in Brennberg statt. (Einladung siehe Innenteil)

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Neuwahlen von Vorstandschaft und Beiräten

Bei der diesjährigen Hauptversammlung wird die Vorstandschaft (1./2./3. Vorstand sowie mindestens 6 Beiräte) des wirtschaftlichen Vereins nach der jetzigen w.V.-Satzung gewählt. In der letztjährigen Hauptversammlung, sowie in den vergangenen Monaten auf unserer Homepage www.wbvregensburg-nord.de sowie per email haben wir Sie bereits über die anstehenden Wahlen informiert und um Vorschläge gebeten. Die Wahlen erfolgen schriftlich. Die 3 Vorstände werden jeweils einzeln gewählt. Die zur Wahl stehenden Beiräte sollen das gesamte Mitgliedsgebiet repräsentieren und - mit Zustimmung der Mitgliederversammlung - als 1 Wahlvorschlag (Blockwahl) gewählt werden.

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Umwandlung vom e.V. zum w.V. vollzogen

Der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord w.V. wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten als zuständige Anerkennungsbehörde mit Wirkung vom 04.07.2007 (Zeitpunkt der Löschung des e.V. im Vereinsregister des Amtsgerichtes Regensburg) die Rechtsfähigkeit als Forstbetriebsgemeinschaft im Sinne des Bundeswaldgesetzes in der Rechtsform des wirtschaftlichen Vereins nach § 22 BGB verliehen. Damit ist die Umwandlung des Vereins vom e.V. zum w.V. rechtlich vollzogen. Der Geschäftsbetrieb des Vereins wird nach Rücksprache mit der Buchstelle des Bayerischen Bauernverbandes bis Ende des Jahres als „e.V.“ weitergeführt.

Das erste offizielle Geschäftsjahr des wirtschaftlichen Vereins beginnt somit ab 01.01. 2008.

Die Rechtsform des w.V. bietet eine sichere Rechtsposition für den Verein, seine Mitglieder und den Vorstand (näheres siehe Rundschreiben Nummer 8 und 9). Die Umwandlung wurde von der Mitgliederversammlung am 02.12.2006 einstimmig beschlossen. Als w.V. wird der Geschäftsbetrieb des Vereins zukünftig vom Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten kontrolliert.

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Ausblick:

Hauptversammlung 2008 Ende März/Anfang April

Mit der Änderung der Rechtsform vom e.V. in einen w.V. und der neuen Satzung ist das offizielle Geschäftsjahr zukünftig das Kalenderjahr (01.01.-31.12.)- statt wie bisher das Forstwirtschaftsjahr. Die regulären Jahreshauptversammlungen mit Darstellung der offiziellen Zahlen für das vorangegangene Geschäftsjahr werden nun immer gegen Ende des 1. Quartals stattfinden. Die offizielle Jahreshauptversammlung 2008 wird Ende März / Anfang April stattfinden. Hierzu ergeht gesonderte Einladung. Als reine Informationsveranstaltung ist angedacht, zukünftig ca. Ende Oktober/Anfang November eine Herbstversammlung anzubieten.

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Empfehlungen für den Winter

Fi-Altbestände: aufgrund der derzeitigen Marktsituation für Fichte (Näheres siehe Seite 4) sehen wir für den Winter keine Veranlassung, größere Frischholzeinschläge und Durchforstungen in Altbeständen, die bisher nicht vom Borkenkäfer oder Windwurf betroffen sind zu forcieren; alle derzeit aufgerissenen (durch Bokä, Schneebruch etc.)Altbestände sind jedoch akut gefährdet; hier sollte man darüber nachdenken, Fi-Altholzreste zu entnehmen.

Kie-Durchforstungsbestände und - Altbestände: eine Fortsetzung sogenannter Entrümpelungshiebe in Kiefernbeständen, also die Entnahme schlechterer Kiefern kann aktuell und voraussichtlich auch für den ganzen Winter durchaus empfohlen werden.

Jungbestände allgemein: leider werden Bestände in jüngeren Jahren (z.B. Alter 20 bis 40 Jahre) sehr oft vernachlässigt, selten kontinuierlich gepflegt/durchforstet (z.B. alle 5 Jahre), obwohl man hier viele Fehlentwicklungen noch gefahrlos beseitigen und viel für den Erhalt der Mischbaumarten tun könnte; Versäumnisse in jüngeren Stadien sind Zeitbomben. Um so wichtiger ist es - auch für diesen Winter wieder - , die Pflege der jungen Bestände nicht zu vernachlässigen (Stabilität), möglichst frühzeitig ein sinnvolles Feinerschließungssystem (Rückegassen) anzulegen und jegliche Mischbaumarten zu fördern und herauszupflegen; wir erwarten über den Winter und das nächste Jahr einen guten Papierholzabsatz.

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Rückblick:

Jahresausflug 2007 - Impressionen

Bild 1: Hr. Konrad Hahn, Inh. u. Geschäftsführer der Fa. Konrad Berger, Köfering informiert die Waldbesitzer über Thermo-behandelte Terassenbeläge aus Birke, Buche, Esche, Eiche sowie Douglasie.

Bild 2: Felix Freiherr von Ow stellt den Waldbesitzern seinen Forstbetrieb in Schönach vor, mit dem er aufgrund seiner Baumartenvielfalt und hohem Laubholzanteil den anstehenden Klimaveränderungen relativ gelassen entgegensehen kann.

Bild 3: Fr Hannelore Suttner erläutert die bauphysikalischen und ökologischen Vorteile der gedübelten Brettstapelelemente für Hauswände, Geschoßdecken und Dachstuhl.

Bild 4: Betriebsleiter Jürgen Völkl setzt den gesetzlichen Auftrag "Wald vor Wild" konsequent um.  Ohne aufwändige Zäunungen kann sich der Bergmischwald aus Fichte, Tanne und Buche, Bergahorn und dem Neuling Douglasie auf ganzer Fläche hervorragend verjüngen

Bild 5: Abschluß einer erlebnisreichen Fahrt - Die Waldbesitzer geniessen die Abendsonne auf dem Grandsberg. Im Hintergrund die Donauebene.

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Maschinisten für WBV-Häcksler gesucht

Der Holzhäcksler der WBV (Fabrikat Biber – ohne Kran – der Fa. Eschlböck) wurde in den vergangenen Jahren von Josef Spitzer, Kagerhof/Altenthann und Josef Hamperl, Rettenbach gefahren und gewartet. Während Josef Hamperl diese Aufgabe aus zeitlichen Gründen definitiv abgeben möchte, wäre auch Josef Spitzer für eine teilweise oder vollständige Entlastung dankbar.

Wir sind deshalb ab sofort auf der Suche nach

·        1-2 zuverlässigen, technisch versierten, kräftigen, jüngeren Maschinisten,

·        die über ausreichend Zeit (jährlich insgesamt ca. 50 MAS des Häckslers + Rüst-/Wartungs- und Nebenzeiten; freie Zeiteinteilung in Absprache mit den Kunden),

·        eine geeignete Zugmaschine (Traktor, möglichst > 100 PS) verfügen und

·        die sich für diese Aufgabe als kleines zusätzliches Standbein begeistern und dieses auch pflegen können

Bitte melden Sie sich bei der Geschäftsstelle.

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Kurz notiert:

WBV ist Mitglied im Holzforum Regensburger Land

Die Waldbesitzervereinigungen des Landkreises sind jetzt offiziell Mitglieder des Holzforum Regensburger Land unterstützen damit den vielfältigen Einsatz des Holzforums z.B.

·        für den verstärkten Einsatz unseres Holzes bei Baumaßnahmen und der Energieerzeugung,

·        für mehr Wertschöpfung in der Region und damit den Erhalt von örtlichen Arbeitsplätzen in den kleinen Betrieben der Wertschöpfungskette Forst und Holz

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Baum des Jahres 2008 – Die Walnuss

Das Kuratorium „Baum des Jahres“ hat die Walnuss (Juglans regia L.) zum Baum des Jahres 2008 gekürt. Nicht ohne Grund! Unter den einheimischen Holzarten gilt sein Holz als das wertvollste überhaupt. Aus forstlicher Sicht jedoch zählt der Nussbaum trotz der hohen Wertschätzung seines Holzes zu einer „vergessenen“ Baumart, die vor allem innerhalb der Wälder bisher nicht Eingang in die Edellaubholzwirtschaft gefunden hat.

Sein Anbau dürfte aber sowohl forstwirtschaftlich als auch holzwirtschaftlich von größtem Interesse sein. Dies gilt um so mehr, da man in den Obstbaumschulen bei den allein auf einen hohen Nussertrag abzielenden Sorten wegen der leichteren Ernte überwiegend auf die Züchtung von Halbstämmen übergegangen ist. Von diesen kann aber kaum mehr ein wesentlicher Holzertrag erwartet werden. Interessante Info`s zu Charakteristika, Ökologie, Nutzung, Heilkunde der Walnuss und vieles mehr finden Sie im Internet unter www.baum-des-jahres.de.

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Forstkulturen gefährdet durch Mäusefraß!

Die derzeit oft recht hohen Wühlmaus-Populationen können im Winterhalbjahr in Forstkulturen große Schäden anrichten. Kontrollen und rechtzeitiges Handeln ist angebracht.

Ein aktuelles Merkblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten finden Sie im Internet unter http://www.forst.bayern.de/waldschutz/sonstiges  oder erhalten Sie von der Geschäftsstelle. Sollten darüberhinaus noch Fragen auftauchen sowie für die Beratung vor Ort wenden Sie sich an den für Sie zuständigen Privatwaldbetreuer. Die aktuellen Ansprechpartner und ihre Zuständigkeitsbereiche finden Sie z.B. auf unserer Homepage unter www.wbvregensburg-nord.de unter der Rubrik Für Waldbesitzer/ => Beratung.

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Waldumbau – Vielfalt einheimischer Arten nutzen

Dass wir – wie in der Vergangenheit auch – auch zukünftig mit z.T. recht abrupten und heftigen Klimaschwankungen und Klimaänderungen rechnen müssen, ist allerdings eine Binsenweisheit. Hinzu kommen Gefahren durch Pilze und Insekten. Um das Betriebsrisiko zu minimieren müssen wir weg von Monokulturen mit 1 oder 2 nennenswerten Baumarten. Mischwälder sind gefragt, die den ganz oder teilweisen Ausfall einzelner Baumarten ohne Gefährdung des Gesamtbestandes auffangen können. Dass wir für den Umbau prinzipiell auf eine große Artenvielfalt mit forstlicher Berechtigung zurückgreifen können, soll – als kleine Erinnerung – nachfolgende Auflistung möglicher heimischer und einiger [schon länger eingebürgerten] Baumarten prinzipiell zeigen:

 

Rotfichte, Weißtanne, Gemeine Kiefer, Europ. Lärche, [Douglasie], [Strobe], Eibe, Rotbuche, Hainbuche, Stieleiche, Traubeneiche, [Roteiche], Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn, Gemeine Esche, Schwarzerle, (Grauerle), Winterlinde, Sommerlinde, Bergulme, Flatterulme, Feldulme, Sandbirke, Moorbirke, Vogelkirsche, Vogelbeere, Elsbeere, Mehlbeere, Speierling, Wildbirne, Wildapfel, Einheimische Walnuß (Juglans regia), Schwarzpappel, Aspe (Zitterpappel), Silberpappel, Graupappel, Gemeine Rosskastanie, Edelkastanie, Baumweiden (Silberweide, Weißweide, Bruchweide, (Salweide))

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Borkenkäfer – zur Entwarnung kein Anlass

Bayernweit gesehen hielten sich die Schadholzanfälle durch Borkenkäfer den Sommer über in Grenzen. Im Einzugsbereich der WBV Regensburg-Nord ging es trotzdem hoch her. Durch die Kyrill-Windwürfe war das frische Brutraummaterial deutlich erhöht, lokal sehr hoch. Konsequenz: Waldbesitzer z.B. der Gemeinde Regenstauf hatten im Sommer das zweifelhafte Vergnügen, dass ihre Waldflächen zu den den Top-Schadensschwerpunkten Bayerns gerechnet wurden. Der Vorwaldrand zur Donau war immer noch erheblich betroffen, allerdings nicht so stark wie in den Vorjahren. Festzustellen ist, dass sich die Schäden nun auch zunehmend im übrigen WBV-Gebiet ausbreiten. Die Zahl und Größe der Borkenkäfernester hat – trotz für den Borkenkäfer relativ ungünstiger Witterung – auch in diesen neuen Bereichen deutlich zugenommen.

Achtung: Die Borkenkäfer einer starken Befallswelle im Herbst sitzen derzeit in den Bäumen. Typisch für Herbstbefall: die Krone ist bis zu den ersten schärferen Frösten meist noch grün. Der Befall ist deshalb von aussen/vom Auto noch schwer zu erkennen. Hier tickt eine Zeitbombe.

Kontrollieren Sie deshalb den ganzen Winter über Ihre Bestände auf Borkenkäfer (grüne Nadelteppiche, vom Kronenabsatz her abfallende Rinde etc.) sowie auch auf Schneebruch und Windwurf etc., um das Brutraumangebot für die kommende Saison so gering wie möglich zu halten.

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Holzmarkt – Preisentwicklung im Rückblick

Es geht wieder aufwärts. Vor allem die steigenden Holzpreise für Fichte verschleiern den Blick auf nicht ungefährliche Entwicklungen hinter den Kulissen. ! Näheres zur aktuellen Situation auf den Holzmärkten finden Sie auf der letzten Seite.

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Waldumbau: von Franz-Xaver Löffl, ALF Regensburg

Welche Baumarten haben Zukunft ?

Beim Jahresausflug 2007 haben wir versucht, uns ein Bild von möglichst vielen Baumarten, deren Ansprüchen und auch ihrer späteren Verwendung zu machen. Hier noch einige Anmerkungen zu dieser Thematik:

Beim ersten Exkursionspunkt bei der Fa. Berger in Köfering wurde klar, für jede Holzart gibt es eine Verwendungsmöglichkeit, voraus-gesetzt die Dimension und die Qualität sind gegeben. Die Frage nach der späteren Verwendbarkeit einer Holzart ist für viele Waldbesitzer häufig bei der Pflanzung sehr entscheidend, obwohl keiner weiß, was unsere Nachkommen in 80-120 Jahren genau brauchen. Wenn man davon ausgeht, dass die stoffliche Verwertung des Holzes auch in ferner Zukunft noch eine Rolle spielt, sollte es Ziel sein Bäume möglichst guter Qualität zu erziehen. Es ist klar, dass Qualität und Dimension nicht nur durch die Pflanzung einer bestimmten Baumart erreicht werden können, sondern auch das Ergebnis einer kontinuierlichen Pflege und Auslese im Lauf des Bestandeslebens sind.

Glücklicherweise sind die meisten älteren Bestände im WBV- Gebiet gemischt, zumindest sind einzelne Mischbaumarten vorhanden. Dieses vorhandene Potential an Arten - und genetischer Vielfalt stellt einen großen Wert dar, der uns allen jetz immer mehr bewusst wird. Dieses Potential gilt es in den kommenden Jahren über die Naturverjüngung für den Bestandsumbau zu nutzen.

Sehr sinnvoll ist es bei jedem Pflegeeingriff besonders auf gut veranlagte oder seltene Mischbaumarten zu achten und diese zu fördern. Neben den Hauptbaumarten Tanne, Kiefer, Lärche, Buche, Eiche, Hainbuche, Birke und den drei Ahornarten kommen immer wieder schöne Kirschen, Ebereschen, Linden und mittlerweile seltene Baumarten wie die Ulmen, die Eibe und Wildobst (z.B. Wildbirne) vor. Viele dieser Baumarten haben die Fähigkeit auch bei veränderten Klimabedingungen gut zu wachsen und wertvolles Holz zu produzieren. Mit dem Waldumbau sollte man also nicht erst dann beginnen wenn man vor der Kahlfläche steht. Bei gemischten Wäldern ist die Anpassung an veränderte Bedingungen ein permanenter Vorgang der bei jedem Pflegeeingriff fortgeführt wird.

Waldumbau durch Verjüngung heißt primär die vorhandenen geeigneten Arten durch geeignete Verjüngungsverfahren zu nutzen. In Mitteleuropa besitzt die Buche eine vergleichsweise hohe genetische Variation. Daraus lässt sich ein erhebliches Anpassungspotential ableiten, d.h. es ist sinnvoll diese Baumart auf geeigneten Standorten nach Möglichkeit bei der Verjüngung zu beteiligen.

Auf einigen Standorten stellt die Douglasie eine mögliche Alternative zur Fichte dar, sie wird bei uns seit etwa 120 Jahren angebaut. Dieser Zeitraum zeigt, wie der Anbauerfolg von der Wahl der passenden Herkunft abhängt. Die ältesten Douglasien-Provenienzversuche zeigen die klare Überlegenheit der „Grünen Douglasie“ (eine Küstenherkunft in den USA) gegenüber der „Grauen Douglasie“ (eine Inlandsherkunft) bis zum Alter 80 weist sie eine mehr als doppelt so hohe Wuchsleistung auf als die beste Herkunft der „Grauen Douglasie“. Der wirtschaftiche Verlust bei falscher Herkunft ist sehr hoch. In Bayern gibt es Bestände beider Rassen. Ein Teil davon ist zur Saatguternte zugelassen. Derzeit werden die Douglasienerntebestände in Bayern genetisch überprüft. Ziel ist es sicherzustellen, dass mit dem geernteten Saatgut auch weiterhin leistungsfähige und anpassungsfähige Douglasien-bestände begründet werden können.

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Holzmarkt:

Kiefern-Langholz und Papierholz gesucht

Nachdem der Markt im April/Mai/Juni 2007 fast vollständig zusammengebrochen ist, bei vielen Großsägern Anfuhrstopp herrrschte, geht es seit einigen Monaten wieder aufwärts, wie sie der Grafik auf Seite 3 entnehmen können. Aber die steigenden Holzpreise für Nadel-Sägerundholz verschleiern – zumindest bei der Fichte - den Blick auf nicht ungefährliche Entwicklungen hinter den Kulissen.

Die Schnittholzläger bei den Sägewerken (aber auch den Händlern) sind übervoll, nachdem in den letzten 12 Monaten auf Rekordniveau (z.B. durch milden vergangenen Winter, Überangebot durch Kyrill, starke Erhöhung der Einschnitts-kapazitäten etc.) produziert wurde, obwohl die heimischen Absatzmärkte (z.B. in BRD Rückgang der Baugenehmigungen im Ein- und Zweifamilienhausbau um 50%) und vor allem die Exportmärke in Übersee (z.B. USA) massiv eingebrochen sind. Die Schnittholzpreise fallen seit Monaten im freien Fall, weil eigentlich exportorientierte Großsäger und Händler ihre Konkurrenzprodukte (z.B. KVH, Leimholz etc.) zu Dumpingpreisen auf den heimischen Markt werfen (müssen) und gefährden damit massiv die kleinen und mittelständischen Bauholz-Sägewerksbetriebe. Die Konzerne machen sich jedoch auch selber kaputt. Den Großsägewerken wird nun ihr auch bei bereits einbrechender Absatzlage ungebremster Einschnitt der letzten Monate zum Verhängnis. Die riesigen Lagerbestände verlieren täglich an Wert. Ihre „Haarnadel“- Finanzierung gerät nun ganz schnell ins Wanken. Höchste Vorsicht ist angesagt.

Viele Großsäger sind derzeit immer noch sehr gut mit Fichten-Rundholz versorgt, (Kyrill-Schadholz aus Mitteldeutschland, lokale Sommerstürme (z.B. Bayreuth) und vor allem im Herbst doch noch erkleckliche Käferholzmengen (z.B. Bayerischer Wald oder von der WBV Regensburg Nord). Manche Sägewerke haben eigenen Aussagen zufolge jetzt noch ein Waldlager, das bis Mitte 2008 reicht. Nur Bluff? Ich denke nicht.

Bis sich die Lage normalisiert, sollten alle Waldbesitzarten Zurückhaltung üben! Allerdings sind die Großsäger für ihre Verträge auch auf etwas Frischholz angewiesen. Und dieses relativ bescheidene Frischholz-Fenster verursacht den aktuellen Preisanstieg für Fichten-Frischholz (aktuell ca. 80 € und darüber). Die Spekulation auf noch höhere Holzpreise im 1 Quartal kann aufgehen. Wie der Sturm Kyrill im Januar 07 zeigte, kann dies jedoch auch in die Hose gehen. Das Zurückhalten der Hölzer durch zahlreiche Waldbesitzer im vergangenen Winter nicht nur in Bayern hat die Lage nach dem Sturm dramatisch verschärft. Ein Sturm von den Ausmaßen Kyrill wäre aktuell der absolute Kollaps für den Rundholzmarkt.

Besser sieht die Lage beim Kiefernrundholz aus. Der Kiefernmarkt ist vergleichsweise leer, dementsprechend hoch die Nachfrage vor allem nach Langholz. Und tatsächlich liegt das aktuelle Preisniveau für Kie-Lose durchschnittlich zwischen 60 und 70 €/fm zzgl. Mwst. und damit so hoch wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Auch Papierholz (2m oder 3m lang) wird derzeit händeringend gesucht. Der Preis liegt aktuell immer noch bei 31,50€/Rm netto, also ca. 45 €/fm und damit deutlich über dem Niveau der letzten Jahre. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Eine moderate Erhöhung ist durchaus möglich.

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