S`WBV-Bladl

Ausgabe 04 – November 2004

 

 

Inhaltsübersicht:

 

Schwerpunktthemen:

Aktuelles vom Holzmarkt

Regeln für gutes Bauholz

Die Douglasie – (k)ein Baum für alle Fälle

Forstschutzsituation im Herbst 2004

 

Sonstige Rubriken:

Für jeden was dabei: Jahresausflug der WBV Regensburg-Nord

Energieholzbörse

Neue Förderrichtlinien WaldFÖPR 2004

Neue Förderrichtlinien für WBV

Waldschutz: Hordengatter statt Drahtzäune?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

s`WBV-Bladl

Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord e.V

Nummer 4/ November 2004

 

 

 

Sehr geehrte Alt- und Neumitglieder,

mit den vorliegenden Mitteilungen möchten wir Ihnen wieder stichpunktartig einen kurzen Überblick über das Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf aktuelle Neuerungen, Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.

 


Rückblick:

Für jeden was dabei: Jahresausflug der WBV- Regensburg Nord


Rund 60 Waldbauern Bäuerinnen und einige Kinder unternahmen am Samstag, den 5. Juni eine erlebnisreiche Fahrt in den Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald.

Erste Station war die Reschbachklause unterhalb des Lusen, wo sich die Gruppe nach einer gemeinsamen Brotzeit aufteilte. Während ein Teil den Gipfel des Lusen bestieg, durchwanderte die zweite Gruppe das Tierfreigelände bei Neuschönau.

Kontrovers diskutiert wurde bei der anschließenden Führung, die ein Vertreter der Nationalparkverwalter durchführte. Während die einen das Holz bedauerten, das nach Borkenkäferbefall nicht genutzt wurde, waren die anderen erstaunt über den ohne menschliches Zutun neu entstehenden jungen Wald.

Beeindruckt trotz des schlechten Wetters zeigten sich die Wald-bauern vom Bärnzeller Wald und der üppigen Weißtannennatur-verjüngung. Dieser Privatwald wird seit Generationen als Plenterwald bewirtschaftet. Auf Pflanzungen und Pflegemaßnahmen kann

weitgehend verzichtet werden. Alte, dicke Bäume werden einzeln geerntet. Voraussetzung dafür sind allerdings angepasste Wildbestände und eine gute Feinerschließung, so Josef Ertl, Sprecher der Bärnzeller Dorfgemeinschaft. Für ihre vorbildliche Bewirtschaftung erhielten die Bärnzeller 2001 den Bayerischen Staatspreis.

Als letzte Etappe besuchten die Ausflügler die Baumschule Bartl Köppl in Viechtach. Bei einer Stärkung mit Brezeln, Bier und Arnikaschnaps erzählte Bartl Köppl die Geschichte seiner Baumschule. Wie er damals für seinen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb keine Zukunft mehr sah, es ihm jedoch widerstrebte, einfach aufzugeben. Wie er die Marktlücke authochthoner Sträucher (und Bäume) entdeckte. Die schwierigen Anfangsjahre. Anschließend zeigte Köppl mit viel Engagement und spannenden Details seine Pflanzungen, in denen er autochthone, das heißt gebietsheimische Baum- und Straucharten und Spezialitäten wie Arnika vermehrt.

 

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Kurz notiert:

Mitgliederversammlung

Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am Samstag, 04.12.2004 um 8.30 Uhr im Gasthof Hirschberger in Brennberg statt. (Näheres entnehmen Sie der beiliegenden Einladung)      

 

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Holzmarkt

Derzeit von den Großsägewerken große Nachfrage nach allen gängigen Massensortimenten, vor allem schwaches Kiefern-Langholz; allgemein im Vergleich zum Vorjahr leicht ansteigende Preise (+ 1-3 EUR).

Papierholzpreise sind dürftig (ca. 23 EUR bis September 2005). Alternativ zu Papierholz: Dringend gesucht wird gutes Zaunholz in 3/4/5/6 m-Längen im Zopffenster 6-16 cm o. R. (ca. 30 EUR/rm). Näheres zu Aushaltung und Preisen der Standardsortimente entnehmen Sie dem beiliegenden Merkblatt.

Käferholz und normales frisches („grünes“) Stammholz ist derzeit vor Ort nur sehr schwer abzusetzen. Dieses Holz muß weitgehend überregional verkauft werden.

Unsere Versuche mit der Anlage von sog. Trockenpoltern für entrindetes Fichten- oder Tannenstammholz (siehe Ausführungen z.B. WBV-Bladl Nr. 1) und der „Direktvermarktung“ von vorgetrocknetem Rundholz frei Sägewerk vor allem an private Bauherren verlaufen für den Anfang ganz zufrieden stellend. Auch wenn die Waldbesitzer die Entrindung und den Transport vorfinanzieren müssen: Nachdem rund die Hälfte von insgesamt über 1000 fm aus dem vergangenen Herbst/Winter im Verlauf des Jahres verkauft wurden, konnten netto, also nach Abzug aller Kosten, durchschnittlich mindestens 5 EUR/fm mehr erzielt werden, als bei einem sofortigen Verkauf zu erzielen gewesen wäre. Die Holzfeuchtigkeit der verkauften Posten im Kern lag dabei je nach Lagerdauer zwischen 20 und 25 %.

Die Käufer (v.a. private Bauherren, Zimmereien) haben das gekaufte Holz auch bei dem jeweiligen Lohnsäger schneiden lassen, wo das Holz gelagert wurde. Lediglich ein größerer Käufer (ein anderes Sägewerk) hat es für sich als rentabler eingestuft, das gekaufte Rundholz von mehreren Sägewerken wieder abzutransportieren und bei sich selbst einzuschneiden. Für fast alle Sägewerke, die ihren Lagerplatz zur Verfügung stellten, ist deshalb bis jetzt auch ein gewisser Lohnschnitt herausgesprungen. Für Holz, das von einem Käufer wieder abtransportiert wurde, erhält das jeweilige Sägewerk eine Lagerentschädigung von 1 EUR/fm.

Da wir versuchen, immer trockenes Bauholz auf den Sägewerken vorzuhalten und zwischenzeitlich ein weiteres Sägewerk einen großen Lagerplatz zur Verfügung stellt, brauchen wir auch in diesem Jahr wieder genügend „wagemutige“ Waldbesitzer, die bereit sind, qualitativ gutes starkes Fichten- oder Tannen-Stammholz (Heilbronner Sortierung bevorzugt) aus dem Einschlagszeitraum November bis Januar über diese Schiene zu vermarkten. Dabei sollten je Hieb und Waldbesitzer nach Voranmeldung bei der Geschäftsstelle mindestens 2-3 Fuhren (ca. 60-100 fm = 1 Trockenpolter) bereitgestellt werden. Die Weißtanne ist dabei möglichst immer als eigenständig zu behandeln, das heißt: möglichst eigene Tannen-Hiebe, getrennt rücken, separat aufnehmen! Die Holznummern müssen angeschlagen werden.

Immer wieder liegen der Geschäftsstelle auch Anfragen über Lärchenstammholz vor, wobei von den Kunden besonders auf eine intensive Rotfärbung wert gelegt wird. Die Buchenstammholzpreise sind weiterhin bescheiden bzw. die Sortierkriterien sehr streng. Die Eiche erholt sich zusehends. Von einer Firma liegt eine Voranfrage nach Bergahorn-Stammholz vor. Mehrere Waldbesitzer haben angefragt zwecks der Vermarktung von Birkenstammholz. Für frische, weitgehend weiße (kein allzu großer Kern) Birke 2b aufwärts dürften erfahrungsgemäß für ordentliche B-Qualität Preise im Schnitt um die 50 bis 60 EUR/fm erzielt werden können.

 

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Energieholzbörse

Nachdem es zu dem mit dem letzten Rundschreiben verteilten „Diskussionspapier“ mit Qualitätsstandards und „Richtpreisen“ von Ihnen keinerlei Reaktionen (weder dafür noch dagegen) gab, gehen wir davon aus, daß der Inhalt (einzuhaltende Qualitätsstandards, „Richtpreise“ etc.) von den meisten Mitgliedern akzeptiert werden kann und vor allem von den „registrierten“ Anbietern auch umgesetzt wird.

Da die Konkurrenz auf dem Brennholzmarkt in jeder Hinsicht groß ist, ist es wichtig, sich qualitativ (luftige Lagerung/Lagerdauer/ Trockenheitsgrad, Maßhaltigkeit etc.) von den zahllosen oft sehr zweifelhaften überregionalen Anbietern (auch aus dem Osten) abzuheben. Diese gehen mit scheinbaren Billligstpreisen z.B. in der Zeitung auf Kundenfang. Allerdings sind mit „Rm“ oft alle möglichen Einheiten (z.B. Schüttraummeter) gemeint nur keine „echten“ Ster (1 Ster = 1 Meter x 1 Meter x 1 Meter mit 4-6 cm Höhenübermaß). Zudem wird häufig mit Nettopreisen geworben, zu denen selbstverständlich noch die Mehrwertsteuer hinzuzurechnen ist.

Schwierigkeiten bereitet vor allem der Absatz von trockenen, qualitativ hochwertigen Waldhackschnitzeln zu vernünftigen Preisen. Hier ist nicht nur die WBV gefordert, hier können alle Mitglieder was tun, indem sie in ihren Gemeinden darauf hinwirken, daß die neue Heizung im Rathaus, der Schule, Sportzentrum, Hallenbad etc. eben nicht wieder eine Ölheizung wird und daß bei etwaigen Neubauten bereits bei den ersten Planungen z.B. eine Hackschnitzelheizung ins Auge gefasst wird.

 

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Neue Förderrichtlinien WALDFÖPR 2004

Seit kurzem gelten neue Richtlinien für waldbauliche Fördermaßnahmen; die wichtigsten Änderungen:

Bestandsbegründung: Es wird nur noch der Laubholzanteil (und Weißtanne) gefördert. Nur bei der Erstaufforstung wird auch noch der Nadelholzanteil gefördert. Der Fördersatz wurde von 4000 EUR/ha auf 5000 EUR/ha erhöht.

Für Naturverjüngung, sofern sie gesichert und standortgemäss ist und ein Laubholzanteil von mindestens 20% vorhanden ist wurde der Fördersatz von 1000 EUR/ha auf 1500 EUR/ha erhöht.

Bestandspflege: Die Jungbestandspflege von Misch- und Laubholz-beständen sowie von Nadelholzbeständen (!) kann bis zu viermal gefördert werden.

 

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Neue Förderrichtlinien für Ihre WBV

Der Bayerische Staat „reformiert“ derzeit sehr eifrig in allen Bereichen. Vieles ändert sich, nur wenig zum Besseren. Ihre Waldbesitzervereinigung hat bisher vom Staat einen rund 40-prozentigen Verwaltungskostenzuschuß (z.B. Telefon, Porto, Personalkosten etc.) erhalten, sofern sie die sog. Effizienzkriterien (z.B. Mitgliedsfläche mind. 5000 ha) erfüllt hat.

Ab dem neuen Geschäftsjahr jedoch bemisst sich der Verwaltungs-kostenzuschuss nach der „Vermarktungsleistung“, sprich nach der Anzahl der in einem Jahr vermarkteten Festmeter. Allerdings unter der Voraussetzung, daß in unserer WBV nachhaltig mindestens 0,7 fm/ha Mitgliedsfläche, also insgesamt mehr als ca. 4500 fm/Jahr vermarktet werden. Der Zuschusssatz pro fm ist dabei wiederum abhängig von den Beschäftigungsverhältnissen. Bei einem Vollzeit-Geschäftsführer wird dabei eine „Normalleistung“ von 17000 fm/Jahr angenommen. Bei Teilzeitbeschäftigung reduziert sich die sog. Normalleistung entsprechend. Werden größere Mengen vermarktet, als der Normalleistung entspricht, sinkt der Zuschuß/fm von 1 EUR auf bis zu 0,5 EUR/fm ab.

„Sinn“ und Fazit dieser Neuregelung: Die Staatsregierung möchte die im Privatwald schlummernden Holzreserven mobilisieren und die Waldbesitzervereinigungen möglichst bald zu finanziell unabhängigen Betrieben „erziehen“. Das heißt für uns als WBV, wenn wir weiterhin finanzielle staatl. Unterstützung in Anspruch nehmen wollen, sind wir darauf angewiesen, daß unsere Mitglieder jedes Jahr (nicht nur in Käferjahren wie 2003) entsprechende Holzmengen bereitstellen und über uns vermarkten.

 

Hordengatter – preisgünstige und sympatische Alternative zum Drahtzaun!

Nachdem die Stahlpreise (und in ihrem Gefolge die Zaunpreise) seit geraumer Zeit nur noch einen Weg kennen, nämlich den nach oben, während die Preise für Holzseitenware (z.B. Latten etc.) in letzter Zeit stark nachgegeben haben, stellt sich die Frage, ob es nicht Alternativen zum herkömmlichen Drahtzaun gibt.

 

Als preisgünstige Alternative möchten wir Ihnen hier sogenannte Hordengatter aus Holz vorstellen. Diese werden zwar schon seit vielen Jahren, aber eher in den nördlicheren Bundesländern eingesetzt und haben sich durchaus bewährt. Eine rationelle Fertigung und Ausbringung vorausgesetzt – können Hordengatter bei den Gesamtkosten (Material/Aufbau/Unterhalt /Abbau/Entsorgung durch Unternehmer) durchaus mit herkömmlichen Drahtzäunen konkurrieren. Und erst recht, wenn die Zäune in Eigenleistung erstellt werden.

 

So wird’s gemacht: Das Hordengatter besteht z.B. aus vier Meter breiten Segmenten, die aus Dachlatten 55 x 24 Millimeter zusammengenagelt werden – mit Nägeln von 60 oder 65 Millimetern Länge. Die Abstände der waagerechten Dachlatten sind aus der Zeichnung (siehe unten) zu ersehen und auf Schalenwild abgestimmt. Die Höhe des Hordengatters hängt von den vorkommenden Wildarten ab. Beim Rehwild reicht eine Höhe von 1,40 Metern aus. Bei Rotwild muß das Gatter zwei Meter hoch sein. Eine rationelle Fertigung der Gattersegmente erfolgt mittels einer Arbeitsschablone, in die die einzelnen Dachlatten eingelegt und dann zusammengenagelt werden.

 

Die vorgefertigten Teile werden einzeln aufgestellt, und die senkrecht stehenden Eckpfosten mit je zwei Drahtschlaufen verbunden. Dazu benutzt man am besten einen Verdrillapparat, wie er vom Fachhandel angeboten wird. Die einzelnen Segmente müssen wechselseitig zusammengestellt werden: Die waagerecht laufenden Dachlatten weisen einmal ins Gatterinnere, bei der nächsten Horde dann nach außen. So können die senkrechten Dachlatten bündig zusammengefügt werden.

Nach dem Verdrillen der Drahtschlaufen wird jedes Segment mit zwei Dachlatten abgestrebt. Die 65er Nägel werden dabei nicht ganz eingeschlagen, damit man sie mit einer Beißzange wieder herausziehen kann, wenn die Gattersegmente erneut verwendet werden sollen. Beim Abstreben verwenden man am besten nur einen Nagel pro Strebe. So kann man noch korrigieren, wenn man die einzelnen Gatterteile senkrecht stellt. Fertig ist ein äußerst stabiler Zaun, ohne daß Pfähle gesetzt werden müssen.

 

Vorteile: Das Hordengatter wird fast ausschließlich aus Holz gebaut. Das hält zwar nicht so lange wie der Drahtzaun, erfüllt aber bei einer durchschnittlich zu erwartenden Haltbarkeit von 7-10 Jahren und mehr seinen Schutzzweck vollkommen. Dann kann man es zusammenschlagen und verrotten lassen. Keine Abfallkosten wie beim Draht. Zumindest in den ersten Jahren, wenn das Holz noch hell leuchtet, wirkt das Hordengatter auch als Sichtzaun und wird vom Wild auch in voller Flucht eräugt. Das Anfliehen wie bei den nicht wahrnehmbaren Drahtzäunen ist so ziemlich ausgeschlossen. Hordengatter lassen sich leicht auf Schäden kontrollieren, weil man mit einem Blick heruntergebrochene Latten erkennen kann.

 

Hordengatter – Eine Zusammenstellung der wichtigsten Aspekte von Hordengattern

(entnommen aus dem Tagungsführer zur Tagung des Kuratoriums für Wald- und Forsttechnik in Oberhof, Thüringen 1996)

 

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Regeln für gutes Bauholz

Beim Bauen mit Holz gilt es, nicht nur das qualitativ passende Holz auszuwählen und auf eine handwerklich einwandfreie Verarbeitung sowie Maßnahmen des konstruktiven Holzschutzes zu achten. Auch dem richtigen Einschlagszeitpunkt sollte man – wie neue Untersuchungen aus der Schweiz zu belegen scheinen - vielleicht wieder etwas mehr Beachtung schenken.

1. Holz aus Wintereinschlag

Unbestritten ist der Winter die beste Zeit, Holz einzuschlagen. In diesem Zeitraum ist der Baum nicht „im Saft“, das Holz arbeitet nach dem Einschlagen weniger und reißt nicht so leicht auf. Dabei ist zu beachten, dass der biologische Winter eines Baumes nicht mit dem Kalenderwinter identisch ist. Der Baumwinter beginnt nämlich bereits im September und dauert nur bis Ende Januar. Im Zweifelsfall ist der Hochwinter - also November bis Januar – zu bevorzugen. Nicht zuletzt deshalb, da in dieser Zeit meist bestandes- und bodenschonend gearbeitet werden kann.

2. Mondphasen – so ein Schmarrn?

Obwohl landläufig als Spinner abgetan, schwören auch bei uns viele Holzverarbeiter neben Holz aus Wintereinschlag zusätzlich auf den Zeitraum des abnehmenden Mondes, also auf die 14 Tage zwischen Vollmond und Neumond. Dabei soll näher bei Neumond besser sein als näher bei Vollmond. In alten Mondkalendern heißt es jedoch auch häufig „drei Tage nach Vollmond“ wäre besonders günstig.

Bezogen auf den „Baumwinter“ 2004/2005 wären demnach folgende Zeiträume/Tage besonders günstig (abnehmender Mond), um gutes Bauholz zu gewinnen:

27.11 bis 12.12. 04 und 27.12.04 bis 12.01. 2005

Obwohl der Einfluß des Mondes auf die Holzqualität in vielen Ländern zum Volksglauben gehört: Als aufgeklärter Bürger eines „zivilisierten“ Landes neigt man schnell dazu, derartige Regeln als „Schmarrn“ abzutun. Tatsache ist jedoch, dass sich „seriöse“ Forschungsinstitute in der Vergangenheit relativ wenig mit dem Thema beschäftigt haben. In Deutschland wollen Forscher sogar definitiv herausgefunden haben, dass es solche Auswirkungen nicht

 gibt. Andere Forschungsergebnisse aus der Schweiz scheinen jedoch zu belegen, dass die Härte von Holz deutlich mit dem Rhythmus der Mondphasen variiert. So soll z.B. Holz, in Winterperioden kurz vor Neumond geschlagen eine um mehr als 10 Prozent höhere Dichte aufweisen als Holz, das kurz vor Vollmond geschlagen wurde.

Was fürs Bauholz gilt, sollte natürlich auch für Christbäume gelten, allerdings umgekehrt: Einen Mondphasen-Christbaum schneidet man demnach am besten kurz vorm 11. Vollmond also in diesem Jahr ca. am 23.11.04.

3. Beachtung der Sternbilder

Während also die Mondphasenregeln allmählich auch von „Ungläubigen“ zur Kenntnis genommen werden müssen, beruhen Regeln, die auch den Sternbildern eine nicht unwesentliche Bedeutung für gutes Bauholz und z.B. andere Verwendungszwecke zuschreiben, allein auf Überlieferungen und Traditionen – bisher zumindest. Wer es trotzdem versuchen will: Erwin Thoma, „Holzbauguru“ aus dem Salzburger Land, empfiehlt für die Holzernte Steinbock-, Jungfrau- oder Stiertage bei abnehmendem Mond im Hochwinter.

 

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Die Douglasie – (k)ein Baum für alle Fälle

Der vielgepriesene Allzweckbaum ist nicht unverwundbar.

Galt die Douglasie noch vor einigen Jahren als risikoarme Baumart und wird auch heute noch bedenkenlos für den Anbau auf vielfältigen Standorten empfohlen, so muss man doch berücksichtigen, dass sie auch eine ganze Reihe von Waldschutzproblemen aufwirft. Vor allem Holzkäfer scheinen die Douglasie zunehmend als Brutsubstrat zu „entdecken“.

Trockenheit als Feind der Douglasie

In den Jahren 1999/2000 wurden aus Ostösterreich „verheerende Schäden“ an Douglasie durch Frosttrocknis gemeldet.

Das Trockenjahr 2003 führte in Bayern regional zu starken Ausfällen vor allem in jüngeren Douglasienbeständen. Im Forstamt Heilsbronn waren hiervon auch Bestände auf mäßig frischen bis schwach wechselfeuchten, lehmig-tonigen Sandböden betroffen.

Insekten entdecken den Neuling

Die Douglasie wird in Bayern erst seit 100 Jahren verstärkt forstlich angebaut. Deshalb befinden sich verschiedene Holzkäferarten in einem permanenten „Entdeckungsprozess“ dieser neuen Nahrungsressource. Meldungen über Bruten an Douglasie liegen mittlerweile von vielen rinden- und holzbrütenden Borkenkäfern vor. Befallen wurde sie meist nach Vorschädigungen durch sommerliche Trockenheiten, Frosttrocknis oder Sturmereignisse. Stehendbefall vitaler Bäume oder größere Kalamitäten wurden bisher (noch) nicht registriert.

Vor allem die Borkenkäferarten von Fichte, Kiefer und Lärche werden immer wieder auch an der Douglasie festgestellt (z.B. Kupfer-stecher, Vierzähniger Kiefernborkenkäfer, Großer Lärchenborken-käfer oder der Nutzholzborkenkäfer („Lineatus“).

An Jungpflanzen erkennt man regelmäßig z.B. den Großen Braunen Rüsselkäfer. Auch an gelagertem Douglasienholz finden einhei-mische Käferarten inzwischen Gefallen. So zeigte sich beispielsweise in manchen Teilen Bayerns massiver Befall durch den Buchen-werftkäfer.

Rußige Douglasienschütte – eine alte Bekannte

Die kleinen schwarzen Pünktchen der Pilzfruchtkörper, die aus den Spaltöffnungen infizierter Nadeln hervorbrechen, verschaffen ihnen ein entsprechend graues Aussehen. Die Entwicklungszeit der Pilze beträgt im allgemeinen 2-3 Jahre, sodass selbst stark befallene Bäu-me immer mindestens zwei komplette Nadeljahrgänge besitzen müssten. In letzter Zeit ist in manchen Gegenden jedoch auch eine knapp einjährige Entwicklungszeit zu beobachten. Dies bedeutet, dass die Douglasien bereits kurz nach der Ausbildung des Maitrie-bes schon die Nadeln des Vorjahres verlieren und bei starkem Befall im Sommer nur noch einen einzigen Nadeljahrgang besitzen kann.

Die Rußige Douglasienschütte befällt alle Herkünfte. Dies bedeutet natürlich nicht, dass sie sich bei allen Herkünften gleich stark auswirkt. Schwachwüchsige Douglasien sind eher in wirtschaftlicher Hinsicht spürbar von dem Befall betroffen. Aber auch die geeigneten Herkünfte können soweit geschwächt werden, dass die Bäume für andere Schädlinge prädisponiert werden.

Bei der Neuanlage von Douglasienbeständen sollte man luftfeuche, windarme muldige Lagen meiden. Generell kann eine stärkere, waldbaulich gerade noch vertretbare Auflichtung von Beständen die Luftbewegung im Bestand verbessern, die Feuchtigkeit und den Infektionsdruck verringern.

Rostige Douglasienschütte – die Herkunft macht`s

Erwähnt sei an dieser Stelle noch die Rostige Douglasienschütte. Die für Mitteleuropa geeigneten Herkünfte der Variation Grüne Douglasie (var. Menziesii = viridis) werden (bisher!) jedoch kaum befallen – im Gegensatz zu Grauen und Blauen Douglasien, wo der Pilz in älteren Beständen und vor allem auch in Naturverjüngungen erheblichen Schaden anrichten kann.

Hallimasch als Totengräber

Sehr anfällig scheint die Douglasie gegenüber dem Hallimasch zu sein. Gerade in Beständen, die einen stärkeren Befall mit der Rußigen Douglasienschütte zeigen, kann sich der Wurzel- und Kambiumzerstörer etablieren. Erstes Befallszeichen ist oft die Labilität der Bäume, die im Alter von 20 oder 30 Jahren von Hand umgedrückt werden können, da das Wurzelwerk erheblich zerstört wurde.

Eine Frage der Zeit

Die Geschichte der Douglasie in Bayern hat gerade erst begonnen. Den forstlichen Nimbus der „Biotischen Unverwundbarkeit“ wird sie sicherlich verlieren, denn die Anpassung der heimischen Schadorganismen an den Neuling geht weiter. Hier müssen Forstleute in den nächsten Jahren sehr aufmerksam beobachten.

 

Aus LWF-Aktuell Nr. 46


 

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Ausblick:

Forstschutzsituation im Herbst 2004

Die Auswirkungen des extremen Trockenjahres 2003 bestimmen noch immer den Zustand des Waldes. Das Jahr 2004 ist aufgrund der gemessenen Niederschlagswerte und dem Temperaturverlauf als „normales“ Jahr zu bezeichnen. Die im Frühjahr vorhandene hohe Dichte an Borkenkäfern (Buchdrucker, Kupferstecher und auch Tannen- und Lärchenborkenkäfer) wurden glücklicherweise aufgrund der kühlen Witterung in ihrer Entwicklung gehemmt.

Der Schwärmflug und der Befall zogen sich daher über längere Zeiträume hin. Die Entwicklung der ersten Nachkommensgeneration ging relativ langsam vonstatten. Es wurden nur zwei Nachkommensgenerationen sowie Geschwisterbruten angelegt. Besonders die große Aufmerksamkeit der Waldbesitzer und deren gründliche Arbeit haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Massenvermehrung von 2003 eingedämmt werden konnte.

Ende Juli und Anfang August 2004 nahm die Schwärmaktivität der Borkenkäfer extrem zu. Insbesondere beim Kupferstecher wurden in den Überwachungsfallen extrem hohe Fangzahlen festgestellt. Im Laufe des Sommers zeigte sich bereits eine Zunahme des

Buchdruckerbefalls an Fichte. Vielfach waren die Ausgangsbäume vom Hallimasch befallen. Hallimaschbefall erkennt man an dem weißen Pilzgeflecht unter der Rinde im

Bereich des Stammfußes.Die vom Buchdrucker befallenen Fichten haben zum Teil immer noch grüne Kronen. Wie sich der starke Schwärmflug beim Kupferstecher im Hochsommer ausgewirkt hat kann noch nicht abgeschätzt werden. Aufgrund der kühlen Witterung zeichnen die befallenen Bäume recht spät. Es ist zu hoffen, dass die Widerstandskraft der Bäume ausgereicht hat, den starken Anflug abzuwehren.

Fest steht, dass auch in diesem Jahr eine hohe Borkenkäferpopulation in den Winter geht. Entwarnung kann aus diesem Grund nicht gegeben werden. Um die großen Verluste, die durch den Borkenkäferbefall entstehen zu vermeiden, ist es nach wie vor notwendig das Winterhalbjahr zu nutzen, um befallenes Material aus dem Wald zu entfernen.

Für die Zukunft wünsche ich Ihnen ein unfallfreies Arbeiten im Wald. Vergessen Sie nicht die Freude über die Schönheit des Waldes und das Wunder des Wachsens.

 

Franz X. Löffl, FoA Pielenhofen

 

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