S`WBV-Bladl

Ausgabe 05 – März 2005

 

 

Inhaltsübersicht:

 

Schwerpunktthemen:

Ausblick: Jahresausflug der WBV

Wald-Wild-Preis im Lkrs. Dingolfing-Landau

Jagdschein – Warum nicht selbst aktiv werden

Empfehlungen zum wurzelschonenden Pflanzen

Holzvermarktung - Ausblick

 

Sonstige Rubriken:

Zahlen des „Geschäfts“-Jahres 2003/04

Holzpreise: Patient auf dem Weg der Besserung

Mitgliederwerbeaktion – Gewinner der Verlosung

WBV-Homepage fertig

Pflanzenbestellung für das östliche WBV-Gebiet

Geräte- und Maschinenbörse

PEFC-Kontrollen

Bauen mit heimischem Holz – besser in Asien

Neues Förderprogramm für Hackschnitzelheizwerke

Alternativen zum Öl?: Wo kein Wille, da kein Weg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

s`WBV-Bladl

Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord e.V

Nummer 5/ März 2005

 

 

 

Sehr geehrte Alt- und Neumitglieder,

mit den vorliegenden Mitteilungen möchten wir Ihnen wieder stichpunktartig einen kurzen Überblick über das Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf aktuelle Neuerungen, Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.

 

Rückblick:

Zahlen des „Geschäfts“-Jahres 2003/04

Mitgliederstand: 30 Neumitglieder (+ 85 ha); 3 Austritte (- 3 ha); Gesamt: 649 Mitglieder (ca. 6600 ha bzw. 4600 ha ohne Großprivatwald)

Holzvermarktung: ca. 8000 fm von Okt. 03 bis Sept. 04 im Namen und Auftrag von über 100 Waldbesitzern; 44 verschiedene Käufer, davon ca. 1200 fm Fi(Kie,Lä)-Rundholz an 16 private Bauherren für Carport, Dachstuhl, Stallung, Maschinenhalle bis zu kompletten Holzhäusern;

 

Holzpreise: Patient auf dem Weg der Besserung

Die Holzpreise für Fichte haben sich im Verlauf der letzten Monate weiter erholt. Beim Fichten-Stammholz auf Rahmenverträge der Forstwirtschaftlichen Vereinigung konnten im ersten Quartal 2005 gegenüber dem IV. Quartal nochmals um durchschnittlich + 2 bis 4 EUR bessere Preise erzielt werden.

 

Mitgliederwerbeaktion – Gewinner der Verlosung

Im Rahmen der Hauptversammlung im Dezember wurden unter allen Mitgliedern, die sich in den vergangenen 2 Jahren an unserer Mitgliederwerbeaktion beteiligt hatten, als kleines Dankeschön mehrere Preise verlost.

Der Hauptpreis, nämlich 25 l Aspenbenzin (benzol- und schwefelfrei) ging an Walter Lugauer aus Falkenstein.

Weitere Preise (je 1x 5 Liter Bio-Kettenöl) gingen an Ludwig Peutler aus Wiesent, Georg Lippert aus Elendbaumgarten, Georg Sandner aus Glapfenberg, Johann Schmid aus Donaustauf sowie Johann Melzl, ebenfalls aus Donaustauf. Wir gratulieren nochmals den Gewinnern. Herzlichen Dank für`s Mitmachen.

Die Aktion wird fortgesetzt (siehe Beilage) und wir erhoffen uns auch weiterhin eine rege Beteiligung. Nach unserem Motto: „Gemeinsam mehr erreichen“

 

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Ausblick:

Jahresausflug der WBV

Unser diesjähriger Jahresausflug findet am Samstag, 11.06.2005 statt und führt uns auf den Kramerbräuhof in Weihern bei Pfaffenhofen und in den Bereich des Forstamtes Freising.

Themenschwerpunkt vormittags sind Mischfruchtanbau und nachwachsende Rohstoffe. Nachmittags befassen wir uns mit dem Umbau von Fichtenreinbeständen, üppigen Naturverjüngungen und der Wald-Wild-Problematik.

Alle Mitglieder und ihre Familien, aber auch interessierte Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen.

 

Voraussichtliches Programm: Fahrt nach Weihern/Pfaffenhofen a.d. Ilm zum Kramerbräuhof – 2. Frühstück am Bus;

Besichtigung des Kramerbäuhofes zum Thema „Energieerzeugung auf dem Acker“; Führung durch Verwalter Markus Pscheidl

Der große landwirtschaftliche Betrieb betreibt Mischfruchtanbau d.h. zwei oder drei verschiedene Kulturen werden zur gleichen Zeit auf dem gleichen Feld angebaut. So wird zum Beispiel Leindotter mit Hafer und Erbsen kombiniert. Der Leindotter als ölhaltige Pflanze dient als Treibstoff für den firmeneigenen Fuhrpark, der Hafer als übliche Getreideverwendung und die Erbsen verbessern als Leguminosen die Stickstoffversorgung. Nach ein bisschen Theorie besichtigen wir eine Mischfruchtfläche, die betriebseigene Ölmühle oder andere Einrichtungen des Hofes wie z.B. eine Holzpelletsabsackung

 

Mittagessen im Bräustüberl am Weihenstephaner Berg in Freising;

anschließend bis 14.45 Uhr zur freien Verfügung: Möglichkeit zum Verdauungsspaziergang auf dem Bräuberg, durch den Staudengarten und durch das übrige Universitätsgelände, Möglichkeit zum Stadtbummel, Biergarten, Kaffee/Eis etc.

 

Ab 15.00 Uhr: Wir sind zu Besuch beim Forstamt Freising: Das Forstamt Freising – in der Vergangenheit immer wieder stark von Windwurf, Bruch, Borkenkäfer etc. gebeutelt - widmet sich bereits seit vielen Jahren dem Umbau der großflächigen Fichtenreinbestände in stabilere Mischbestände und kann mittlerweile – auch Dank angepasster Wildstände - einiges vorweisen. Wir besichtigen und diskutieren einige Forstamtsflächen zum Thema Umbau von Fichtenreinbeständen, Naturverjüngung, Jagd

 

Bei schönem Wetter: Biergartenbesuch; anschließend Heimfahrt; Rückkehr nach Regensburg gegen 20.30 Uhr bzw. nach Wörth gegen 21.30 Uhr

 

Abfahrtszeiten und - Orte: 6.00 Wörth/Petersplatz - 6.05 Kirnberg -6.05 Pfraumbach - 6.10 Zumhofer Kreuzung - 6.15 Brennberg/Raiffeisenbank 6.20 Forstmühle/Gottesberg - 6.25 Altenthann/Abzw. Adlmannstein/ - 6.30 Bernhardswald (Kreisel)/ 6.45 Zustiegsmöglichkeit in Regensburg-;

 

Unkostenbeitrag für Bus, Brotzeit, Führung: Erw. 15 EUR; Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei. Nähere Info`s und verbindliche Anmeldung bis spätestens Sa, 04.06. bei der Geschäftsstelle.


 
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www.wbvregensburg-nord.de

Seit 1. März 2005 ist die WBV-Homepage unter der Adresse www.wbvregensburg-nord.de im Internet erreichbar. Es ist inhaltlich noch einiges auszuarbeiten und zu verbessern, aber immerhin.

Wir bittenSie, die Homepage bzgl. Navigation etc. auf Herz und Nieren zu prüfen und uns per email ein Feedback zukommen zu lassen, was vielleicht gut ist, was eher nicht und was man evtl. ändern sollte.

Bitte geben Sie uns auch Bescheid, wenn irgendein Link nicht funktioniert oder eine Grafik nicht angezeigt wird. Dabei auch immer angeben, welchen Browser Sie verwenden, welche Version (z.B. Netscape 4.0), welche Monitorgröße und welche Bildschirmauflösung (z.B. 800x600, 1024x768 oder z.B. 1280x1024), damit wir der Sache auf den Grund gehen können.

 

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Pflanzenbestellung für das östliche WBV-Gebiet

Da das westliche WBV-Gebiet die Forstpflanzenvertretung der Baumschule Sailer bei unserem Mitglied Otto Obermeier quasi vor der Nase hat, führt die WBV jeweils im Frühjahr (i.a. Meldefrist Ende Februar) und im Herbst (Meldefrist Ende September) eine Sammelbestellung von Forstpflanzen für das östliche WBV-Gebiet durch.

Die Sammelbestellungen erfolgen im Namen und auf Rechnung der Mitglieder, das heißt, jeder Teilnehmer bekommt von der Baumschule eine eigene Rechnung. Abladestelle im allgemeinen bei Josef Schütz in Pfraumbach bzw. nach Bedarf.

Witterungsbedingt haben wir uns entschlossen, die Meldefrist für die Sammelbestellung in diesem Jahr bis zum 27. März zu verlängern.

 

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Geräte- und Maschinenbörse

Zur Erinnerung: Ausleihen ist billiger als selber Anschaffen. Im Rahmen unserer Geräte- und Maschinenbörse finden Sie für viele Forstbetriebsarbeiten das richtige Gerät. Vom Erdbohrgerät und sonstigen Pflanzgeräten über Freischneider, Hochentaster, Wertastungssäge bis hin zu Seilwinde, Holzspalter und Trommelhacker. Näheres dazu im Infoblatt des Frühjahrsrund-schreibens 2004 oder in unserer Homepage.

 

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PEFC-Kontrollen

Unsere Nachbar-WBV Cham-Roding musste vor kurzem eine PEFC-Kontrolle über sich ergehen lassen.

Dies möchten wir zum Anlass nehmen, unsere Mitglieder nochmals darauf hinzuweisen, dass auch die Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord bereits seit 20.10.2000 in ihrer Gesamtheit nach PEFC zertifiziert ist. Die WBV ist damit berechtigt, das PEFC-Zertifikat und das PEFC-Logo gegenüber Kunden zu verwenden. Zumal einige Großkunden ausdrücklich zertifiziertes Holz verlangen.

Alle Mitglieder sind deshalb verpflichtet, bei der Bewirtschaftung ihres Waldes die Inhalte der Leitlinie für nachhaltige Waldbewirtschaftung einzuhalten. Die genannten Anforderungen sind im wesentlichen nicht neu und ihre Einhaltung sollte nichts anderes als gute fachliche Praxis sein.

Selbstverpflichtungserklärung

Um Konsequenzen für die ganze WBV zu vermeiden, brauchen wir jedoch Ihre unterschriebene Selbstverpflichtungserklärung (siehe nochmals beigelegtes Infoblatt „aktuelle Mitgliederdaten“). Seit unserem letzten Aufruf im Rundschreiben vor einem Jahr liegen uns mittlerweile viele Unterschriften vor.

Die noch säumigen Mitglieder bitten wir, uns die unterschriebenen Selbstverpflichtungserklärungen umgehend zukommen zu lassen.

 

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Bauen mit heimischem Holz - besser in Asien?

Bevor ein größeres öffentliches Gebäude in Bayern wirklich mit Holz gebaut wird, möchte Forstminister Josef Miller scheinbar jetzt einen letzten Holzbau-Praxistest zum Thema „Eignet sich Holz wirklich als Baumaterial“ starten: In einem Brief an Bundesagrarministerin Renate Künast setzt sich unser Minister dafür ein, mit der Lieferung von Fertighäusern und Baumaterial aus Holz den Wiederaufbau in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten in Südostasien zu unterstützen und so die dortigen Regenwälder vor der Zerstörung bewahren.

Bei den von der bayerischen Staatsregierung zu verantwortenden Bauten der letzten 10 Jahre wie z.B. der LWF in Freising, der Bayerischen Waldbauernschule in Goldberg oder derzeit der Neubauten für das TFZ für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing war es mit dem Vertrauen in heimisches Holz nicht weit her. Die tragenden Elemente meist aus Stahl und Beton, diente Holz vor allem als Verschalung für die Fassade, um den Bauvorhaben ein grünes Mäntelchen umzuhängen und die arg gebeutelten Waldbauern zu beruhigen.

 

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Neues Förderprogramm für Hackschnitzelheizwerke

Im Juli 2004 legte der Freistaat Bayern sein Förderprogramm für Biomasseheizwerke im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Nachwachsende Rohstoffe in Bayern“ neu auf (siehe Beilage).

Viele Heizungsanlagen, darunter auch viele Anlagen im kommunalen oder öffentlichen Bereich, müssen in den kommenden Jahren auf Grund erhöhter Umweltanforderungen erneuert werden.

Umweltfreundliche Hackschnitzelheizungen sind eine große Chance für alle Gemeinden, mittelfristig die laufenden Betriebskosten in öffentlichen Gebäuden zu senken, die heimische Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen und die Wertschöpfung im Bereich der Kommune zu halten. - Und sich sukzessive ein Stück Unabhänigkeit von den Scheichs, Ölmultis und Spekulanten zu schaffen.

 

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Alternativen zum Öl ?: Wo kein Wille, da kein Weg

Wo kein Wille, da auch kein Weg: Dies gilt z.B. für eine Gemeinde im südlichen WBV-Gebiet. Nach einem kleinen Heizungsschaden, der auch schnell wieder behoben worden war, befürwortete der zuständige Heizungsbauer eine umgehende Heizungserneuerung für Schule und Mehrzweckhalle.– quasi ein Notfall. Ganz schnell musste es gehen. Dass es automatisch wieder eine Ölheizung sein würde, darüber bestanden beim Bürgermeister und fast allen Gemeinderäten keine Zweifel.

Um der Gemeinde die Investitionskosten zu sparen, wurde eine Contracting-Lösung incl. Wartungsvertrag mit der Rewag angestrebt.

Ein von der WBV initiierter Ortstermin mit einem Vertreter von C.A.R.M.E.N., einer engagierten Gemeinderätin und dem Schulleiter ergab, dass aus Sicht des Experten von C.A.R.M.E.N die Voraussetzungen für eine Hackschnitzelheizung vergleichsweise günstig gewesen wären. Davon abgesehen sei keineswegs Hals über Kopf eine neue Heizung notwendig, da einer von 2 Kesseln neueren Datums war und von der Leistung her (und aus Erfahrung des Schulleiters) auch allein vorübergehend ausreichend wäre, sowohl Schule als auch Mehrzweckhalle zu erwärmen.

Mit Blick auf die von der Gemeinde angestrebte Contracting-Lösung ergab die Nachfrage der Waldbesitzervereinigung beim Energieversorger Rewag, dass es für die Rewag im Prinzip ziemlich unerheblich ist, ob sich die Gemeinde für eine Ölheizung oder eine Hackschnitzelanlage entscheidet. Half jedoch alles nichts.

Trotz weiterer Beratungsgespräche durch C.A.R.M.E.N. und des regionalen Energieberaternetzwerks wurden Maßnahmen der Energieeinsparung überhaupt nicht in Betracht gezogen. Der Gedanke an eine umweltfreundliche Alternative zu Öl wurde von der Gemeindeführung mit den entsprechenden Mehrheiten abgeschmettert und ganz schnell eine neue Ölheizung eingebaut.

Wenn man die Zeitungen so durchblättert, sicherlich eine Geschichte, die sich in Bayern und ganz besonders im Landkreis Regensburg so oder so leider tagtäglich immer noch wiederholt.

Trotzdem: Nur steter Tropfen höhlt den Stein – und erst recht den Beton! Versuchen Sie, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten in den Gemeinden darauf hinzuwirken, dass bei etwaigen Heizungserneuerungen und Neubauten bereits bei den ersten Planungen eine neutrale Energieberatung mit ins Boot genommen wird und Alternativen zu Öl und Gas ins Auge gefasst werden.

 

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Wald-Wild-Preis im Lkrs. Dingolfing-Landau

Diese Preise initiierten die Waldbesitzervereinigungen und der Bauernverband auf Anregung des Forstamtes Landau im Jahre 1996. Seither wird jedes Jahr eine gelungene naturnahe Mischwaldverjüngung ohne Zaun ausgezeichnet.

Gelobt wird der zuständige Jagdinhaber

Den mit 500 EUR dotierten Preis erhält zwar der Waldbesitzer, gelobt wird aber ausdrücklich auch der zuständige Jagdinhaber.

Gleichzeitig wird ein Preis von ebenfalls 500 EUR für eine besonders geglückte Lebensraumgestaltung in der Feldflur vergeben. Sponsoren sind in der Regel Banken des Landkreises. Eine Jury, zusammengesetzt aus Vertretern des Forstamtes, des Landwirtschaftsamtes, der unteren Jagdbehörde, des Sponsors, des Bauernverbandes sowie den drei Vorsitzenden des Waldbesitzervereinigungen des Landkreises und den zwei Vorsitzenden der Kreisgruppen des Bayerischen Jagdverbandes entscheidet, welchen der gemeldeten Flächen die Preise zuerkannt werden.

Wir meinen, eine feine Sache, die in ähnlicher Form auch bei uns eingeführt werden sollte. Eine kleine Anerkennung für diejenigen Jagdinhaber, in deren Revier ein zukunftsfähiger Wald nachwachsen kann, tut Not – damit sie nicht aussterben. Auch könnte ein derartiger Preis dazu beitragen, daß unser massives Verbissproblem durch Rehwild angesichts der Schwarzwildproblematik in der Öffentlichkeit nicht ganz in Vergessenheit gerät.

 

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Jagdschein – Warum nicht selbst aktiv werden ?

Grundsatz Wald vor Wild nur ungenügend umgesetzt

In vielen Jagdrevieren unseres WBV-Gebietes wird der im Gesetz festgeschriebene Grundsatz Wald vor Wild nur ungenügend umgesetzt bzw. nicht selten ganz bewusst ignoriert.

Der Rehwildverbiss ist vielerorts so hoch, daß wichtige heimische Hauptbaumarten wie die Weisstanne und Buche, oft sogar die Fichte ohne teuere Schutzmassnahmen über das Krüppelstadium nicht hinauskommen. Was hier je Hektar jedes Jahr an potentieller Naturverjüngung weggefressen wird, ist in Geld bewertet das zigfache der üblichen Pachtsätze.

Gesucht: Mehr Jäger, denen auch unser Wald am Herzen liegt

Dass es sehr wohl möglich ist, die Wildstände auf einem tragbaren Niveau zu halten, dafür gibt es – auch ausserhalb des Staatswaldes Bayern – zahlreiche Beispiele.

Wir brauchen deshalb Jäger, denen neben dem Wild auch unser Wald am Herzen liegt. Vor allem für den laufenden Umbau unserer Monokulturen in einen gesunden Mischwald brauchen wir Jäger, die einerseits die Bedürfnisse der Grundeigentümer und der Allgemeinheit nach geringem Wildschaden achten und andererseits willens und fähig sind, die notwendigen Abschüsse durchzuführen.

Warum nicht selbst aktiv werden?

Warum nicht selbst aktiv werden? Der Gedanke, dass Bauernjagd wieder vermehrt in Bauernhand gehört, wurde in nicht wenigen Jagdgenossenschaften in Bayern bereits umgesetzt – und man fährt gut damit.

Bloß dazu braucht es den Jagdschein. Neben dem BJV bildet seit einigen Jahren auch der ÖJV (Ökologischer Jagd Verein Bayern, http://www.oejv.de) aus. Der ÖJV hat den Stoff gezielt auf die Belange von Landwirten und Waldbauern abgestimmt und die Besteherquote hat sich zwischen 80-86% (Oberpfalzdurchschnitt: 50-60%) eingependelt. Die Ausbildung findet als Blockunterricht an 10 Wochenenden (Sa+So) teilweise in Regensburg, teilweise in Ebermannsdorf, Landkreis Amberg-Sulzbach statt.

Trauen Sie sich – Ihrem Wald zuliebe!

 

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Empfehlungen zum wurzelschonenden Pflanzen

Pflanzung - nur die zweitbeste Lösung

Wo immer möglich, ist Naturverjüngung oder Saat der Pflanzung vorzuziehen. Nur dort entwickeln sich die Wurzeln abgesehen von Standortseinflüßen ungestört. Gepflanzte Bestände weisen auch nach Jahrzehnten eine deutlich schlechtere Wurzelentwicklung auf als Bestände, die aus Naturverjüngung entstanden sind.

Bei unserem „PfahlwurzlerWeisstanne zeigte sich beispielsweise auch, daß die im Sämlingsstadium angelegte zentrale Pfahlwurzel, wenn sie einmal gekappt wurde – z.B. beim Verschulen oder Ausheben im Pflanzgarten – nicht wieder nachwächst.

In den letzten 80 Jahren war Naturverjüngung zeitweilig sogar verpönt. Nicht zuletzt aufgrund verbreitet überhöhter Wildbestände wurde (und wird wieder) fast nur noch gepflanzt (und gezäunt). Ein gewisser Zusammenhang mit den in den vergangen Jahrzehnten in Ihren Auswirkungen immer dramatischeren Sturmwurfereignissen ist sicher nicht ganz abwegig.

Kleinpflanzen sind unempfindlicher

Nach Möglichkeit ist auf kleine Pflanzen zu setzen. Kleinere Pflanzen bieten den biologischen Vorteil einer ausgeglicheneren Wurzelentwicklung. Das Risiko von Wurzeldeformationen und auch von Sproßbeschädigungen bei Transport und Pflanzung ist geringer, was sich günstig auf die Vitalität auswirkt. Großpflanzen sollten nur dann verwendet werden, wenn z.B. hoher Verbißdruck oder starke Verunkrautung das Aufwachsen kleiner Pflanzen gefährden.

Die Pflanzengröße bestimmt das Verfahren

Aufgrund der Ergebnisse wird empfohlen, die Winkelpflanzung bei Laubholzsortimenten zu vermeiden. Kleinere Pflanzen unter 20 cm Wurzellänge können mit der Buchenbühler Schrägpflanzung gesetzt werden. Bis 28 cm Wurzellänge ist noch eine Pflanzung mit dem Rhodener Pflanzverfahren oder auf geeigneten Böden mit dem Hohlspaten möglich.

Regeln bei der Lochbohrung

Werden größere Pflanzen mit Wurzellängen über 28 cm gepflanzt, muß ein Erdbohrgerät eingesetzt werden. Bei diesem Pflanzverfahren werden jedoch sehr häufig Wurzeldeformationen festgestellt. Fehlerquellen: Bei der Lochbohrpflanzung darf der Zeitraum zwischen dem Bohren der Löcher und dem Bepflanzen nicht zu lang sein, da die Bohrlöcher schnell austrocknen und verhärten. Dies führt leicht zum Absterben der Pflanzen. Ein Verschmieren der Bohrlochwände sollte vermieden werden (z.B. durch Wahl eines neuen Bohrers mit Aufreißzahn). Ebenso ist ein Stauchen oder Hineindrehen der Pflanzen in die Löcher zu vermeiden. Paßt das Wurzelwerk nicht in das Loch, sollte entweder ein größerer Bohrer verwendet oder ein mäßiger Wurzelschnitt mit der Astschere durchgeführt werden. Es darf zu keiner Kellerbildung beim Verfüllen der Pflanzlöcher kommen. Da nach dem Bohren das Erdmaterial weggeschleudert wird, müssen Hacke und Spaten bereitgestellt werden, um die Bohrlöcher gegebenenfalls wieder mit Erde zu verfüllen.

Nur die Besten

Pflanzen mit deformierten oder beschädigten Wurzeln sollten vor der Pflanzung aussortiert werden. Ebenso sind Beschädigungen der Pflanzen beim Transport, beim Einschlag und bei der Pflanzung zu vermeiden.

Wurzelschnitt

Überlange Seitenwurzeln sind zu kürzen. Ein Zurückkürzen der Wurzeln durch einen sauberen (glatten) und korrekt geführten

Wurzelschnitt ist dem Hineinstauchen oder Hineindrehen des Wurzelwerks in jedem Fall vorzuziehen. Die Pfahlwurzel sollte dabei jedoch nicht gekürzt werden.

Den Erfolg kontrollieren

Probieren Sie`s aus und graben Sie mal eine Pflanze aus einer älteren Kultur aus. Die Betrachtung der Wurzeln liefert oft ein völlig anderes Bild als die ausschließliche Beurteilung einer Pflanzung nach ihrem Anwuchserfolg. Weiterführende Info`s z.B. unter www.lwf.de

 

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Holzvermarktung - Ausblick

Weitere Entwicklung schwer abschätzbar

Die Auswirkungen der gewaltigen Sturmschäden der letzten Monate in Skandinavien und im Baltikum (über 100 Millionen fm) sind derzeit schwer abschätzbar.

Da es sich überwiegend um Bruchholz handelt und die Aufarbeitungs- und Transportkapazitäten scheinbar hinten und vorne nicht ausreichen, um das Holz ohne größere Qualitätsverluste an den Mann zu bringen, sind nennenswerte Beeinträchtigungen des Schnittholzmarktes (und damit indirekt des Rundholzmarktes) in den nächsten Monaten zwar unwahrscheinlich, jedoch nicht auszuschließen.

Borkenkäferkalamität noch nicht ausgestanden

Auch die Nachwirkungen des extremen Trockenjahres 2003 und die damit einhergehende Borkenkäferkalamität sind noch nicht ausgestanden. Obwohl jetzt schon das Frühjahr kommt, sieht man immer noch viele Borkenkäfernester die im Prinzip noch vom Herbst stammen, sich vielfach jedoch erst im Winter geoutet haben (Rindenabfall bei Grüner Krone). Wir empfehlen diese zügig auszuräumen. In den nächsten Monaten ist es wichtig, die Bestandsränder rund um die alten Befallsherde regelmässig auf Borkenkäfer zu kontrollieren (Bohrmehlsuche etc.).

Neue Großsägewerke in Süddeutschland?

Nicht zuletzt aufgrund der phänomenalen Ergebnisse der Bundeswaldinventur mit dem Fazit „Es steht soviel rum, es wächst soviel zu, wir ersticken schon bald im Holz“, planen mehrere Firmen (v.a. aus Österreich) im Süddeutschen Raum evtl. weitere Großsägewerke mit Einschnittskapazitäten von 1 Million fm/Jahr und mehr.

Dies sollte sich über den Zeitraum von einigen Jahren sicherlich positiv auf den Holzpreis auswirken. Allerdings ist wieder zu befürchten, dass die Staatsregierung und die EU diesen Großfirmen im Wettbewerb um Standorte direkt oder indirekt wieder Millionen von Steuergeldern zukommen lässt, damit diese über kurz oder lang den umliegenden kleineren Betrieben den Garaus machen können.

Die Politik forciert auf diese Weise den Strukturwandel hin zu monopolartigen Großstrukturen, obwohl dies das Verkehrsaufkom-men weiter steigern wird, für die Forstwirtschaft (v.a. den Kleinprivatwald) und den Bürger („Verbraucher“) nur Nachteile mit sich bringt und insgesamt volkswirtschaftlich gesehen ein Draufzahlgeschäft ist.

 

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