S`WBV-Bladl
Ausgabe 11 – Oktober 2008
Schwerpunktthemen:
Aktuelle
Info`s zu unserem WBV-Häcksler
Klimawandel-Waldumbau-Jagd: Ergebnisse des 1.
Runden Tisches im Landkreis Regensburg
Sonstige Rubriken:
Rückblick:
Jahresausflug
2008 in den Bayerischen Wald
-
Von Holzfenstern mit Zukunft
-
Pilotprojekt: Verzicht auf
einen Abschussplan!
WBV intern:
JHV 2008
bereits im November in Bernhardswald
WBV-Betriebsmittelverkauf
ab Hof
Regensburger
Waldpreis 08` - Machen Sie mit !
Geplante
Holzeinschläge frühzeitig anmelden!
Energieholzbörse
- Wer hat trockenes Brennholz?
Geräte- und
Maschinenbörse der Mitglieder wird eingestellt
Kurz notiert:
Holzforum
– Internetportal ist online
Bessere
Fördersätze für Jugendpflegemaßnahmen
Baum
des Jahres 2009 – Der Bergahorn
Mondphasen
für gutes Bauholz und Christbäume
Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord w.V
Nummer
11 / Oktober 2010 |
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Sehr geehrte Alt- und Neumitglieder,
mit den vorliegenden Mitteilungen
möchten wir Ihnen wieder stichpunktartig einen kurzen Überblick über das
Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf aktuelle Neuerungen,
Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.
WBV intern:
Die
diesjährige Mitgliederversammlung findet am Samstag, 08.11.2008 um 09.00 Uhr im Gasthof Lingauer in Bernhardswald statt.
(Offizielle Einladung siehe Seite 8)
In Abstimmung mit der für uns als
wirtschaftlicher Verein (w.V.) nun zuständigen Kontrollbehörde - dem
Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten – kann der Termin
für die seit einigen Jahren Anfang
Dezember stattfindende Jahreshauptversammlung (JHV) bis auf weiteres doch im Spätherbst/Frühwinter
verbleiben. Um 1 Monat jedoch mussten wir den Termin allerdings doch vorziehen.
Auf der Suche nach einer – bezogen auf das
WBV-Gebiet – zentraleren und damit von allen Mitgliedern leichter zu
erreichenden Örtlichkeit für die JHV haben wir uns in diesem Jahr für die
Gaststätte Lingauer in Bernhardswald entschieden. Es soll dort angeblich auch
etwas wärmer und gemütlicher sein als im kalten Brennberg...
Gemeinsam
mit diesem Rundschreiben erhalten Sie auch Ihren neuen Mitgliedsausweis
(gelb!). Dieser ersetzt nun endgültig den alten Mitgliedsausweis (hellblau!),
welcher offiziell bereits Ende April 2008 seine Gültigkeit verloren hat.
Der neue, hellgelbe Mitgliedsausweis ist nun bis
31.12.2010 gültig. Bitte bewahren Sie Ihren Mitgliedsausweis sorgfältig auf.
Gegen Vorlage Ihres Mitgliedsausweises haben Sie Anspruch auf diverse
Vergünstigungen.
Die aktuellen Vereinbarungen entnehmen Sie dem
jeweils gültigen WBV-Infoblatt (siehe Beilage).
Für die nächsten 12
Monate (01.10.08 – 30.09.09) haben wir mit einigen Firmen wieder neue
Rabattvereinbarungen für unsere Mitglieder getroffen (siehe beiliegendes
Infoblatt). Sie können also zukünftig gegen Vorlage Ihres neuen (gelben)
Mitgliedsaus-weises jederzeit in Ihrer Nähe vergünstigt einkaufen. Für
Rück-fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle
Nach
wie vor bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Schutzausrüstung
(Schnittschutzhosen, Forstjacken, Helm) zu vergleichbaren Konditionen wie bei
der Fa. Kolbeck und der Fa. Mandlik (siehe WBV-Infoblatt =>
Rabattvereinbarungen) einzukaufen bei:
Josef Schütz,
Pfraumbach 1, 93086 Wörth (09482/3644) bzw. Josef Spitzer, Kagerhof 1, 93177
Altenthann (09408/350)
Hier erhalten Sie auch Sonderkraftstoff und Kettenöl.
Die
5 Waldbesitzervereinigungen im Landkreis Regensburg loben in Kooperation mit
dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Regensburg und dem Holzforum
Regensburger Land e.V. den Regensburger
Waldpreis 2008 aus. Der Preis ist mit insgesamt 2500 € dotiert.
Mit dem Waldpreis wollen wir Ihre im Kleinprivat-wald
oft sehr schwierige Arbeit honorieren und Sie natürlich motivieren, weiterhin
mit Engagement Vorsorge für die nächsten Generationen zu treffen. Nähere
Info`s, Antragsformulare etc. finden Sie im Internet unter www.alf-re.bayern.de
oder www.wbvregensburg-nord.de.
oder erhalten Sie bei den Dienststellen des ALF. Bewerbungsfrist: 31.10.2008
Machen Sie mit und bewerben Sie sich. Am besten
melden Sie sich umgehend bei Ihren Privatwaldbetreuern des ALF Herrn Löffl
(09484/951339) und Herrn Kufner (0941/2083131).
Geplante Holzeinschläge
frühzeitig anmelden!
Wer
vorhat, z.B. im Winter einen regulären Holzeinschlag, Durchforstung etc. selbst
durchzuführen oder durchführen zu lassen, den bitten wir eindringlich möglichst
frühzeitig um eine erste Meldung an die Dienststellen der WBV. Nur so kann die
WBV die zu erwartenden Mengen und Sortimente einschätzen, entsprechende
Rahmenvereinbarungen treffen – und auch einhalten sowie ggf. notwendige
Unternehmer disponieren. !!! Ständiger Blindflug ist auf Dauer sehr anstrengend
– auch für unsere Kunden!
Wir
bitten alle Waldbesitzer, welche noch wirklich trockenes Brennholz
(insbesondere trockenes, ofenfertiges Hartlaubholz wie z.B. Buche, Eiche,
Birke) sowie Hackschnitzel vernünftiger Qualität vorrätig haben, sich bei der
Geschäftsstelle zu melden.
Geräte- und Maschinenbörse der Mitglieder
Unsere
in den letzten Jahren von uns zusammengestellte und immer wieder aktualisierte
Geräte- und Maschinenbörse wird aufgrund der sehr geringen Nachfrage vorerst
nicht mehr weiter gepflegt und veröffentlicht. Die Ursachen für die geringe
Nachfrage sind vielfältig. Von der Anbieterseite her haben sicherlich viele
Landwirte in der Vergangenheit wohl nicht immer positive Erfahrungen beim
Verleihen von Maschinen gemacht. Von der Nachfrageseite her ist die Situation
einerseits so, dass immer mehr Mitglieder nicht mehr selbst im Wald tätig sind,
sondern die anfallenden Waldarbeiten z.B. von professionellen Dritten
organisieren und durchführen lassen. Andererseits ist der Trend zu eigenen,
immer höherwertigeren Geräten, Maschinen und Fuhrparks bei allerdings meist
völlig unrentabler Auslastungsquote ungebrochen. Man kann es sich leisten und
leistet sich halt dann auch so einiges... . Oder man zieht aus dem vorgenannten
Sachverhalt die Konsequenzen und setzt seine vorhandene Technik incl.
Bedienpersonal als Unternehmer gewerblich ein.
Die
Geräte- und Maschinenbörse sollte auf Basis einer Art Nachbarschaftshilfe die
Zusammenarbeit der Mitglieder fördern und die Auslastung vorhandener Maschinen
verbessern helfen.
Ab
sofort neuer „Haupt-Maschinist“ für unseren WBV-Häcksler und damit
hauptverantwortlich für Einsatz, Abrechnung, Wartung und Pflege ist Johannes Brandl, Roithof 1, 93177
Altenthann (Tel: 0151/52554039 (09408/353 Fax: / 09408/859065), email:
brandl.johannes@t-online.de). Er soll aushilfsweise unterstützt werden
von Josef Spitzer, Kagerhof sowie v.a. im Sommerhalbjahr durch Florian
Fuchshuber, Finsing/ Bernhardswald. (weitere Info`s siehe Seite 2)
Herr Brandl ist prinzipiell für das gesamte
WBV-Gebiet zuständig.
Anfahrtspauschale: Aus den Erfahrungen der
vergangenen Jahre sahen sich in diesem Sinne Vorstand und Ausschuss gezwungen,
ab sofort eine generelle Anfahrtspauschale
von 30 € einzuführen.
Um die Anfahrtszeiten je Häckselposition in
vernünftigem Rahmen zu halten, werden die Waldbesitzer gebeten, sich z.B.
gemeindeweise mit ihren Nachbarn abzustimmen, bevor sie den Häcksler bestellen.
Allgemeine
Info`s zu Einsatz, Betrieb, Abrechnung des Häckslers: Beim WBV-Häcksler
handelt es sich um einen Trommelhacker Fabrikat Biber 7 – ohne Kran – der Fa.
Eschlböck mit einem 30 mm –Sieb und Auswurf-Krümmer.
Der Häcksler wird von Hr. Brandl in der Regel
mit einem 125-PS-Schlepper gefahren wird. Der Häcksler ist ausgelegt für Hölzer
bis ca. 30 (35) cm Ø, die Einzugsöffnung beträgt 35 x 56 cm. Idealerweise kann
Meterholz zügig und sehr kostengünstig gehäckselt werden. Mit dem bestehenden
Auswurf können Höhen bis 2,80 m problemlos überwunden werden.
Die anfallenden Gesamtkosten/Std. für den Häckslereinsatz setzen sich für
Mitglieder bis auf weiteres folgendermaßen zusammen (brutto-Sätze incl. Mwst.
in Anlehnung an aktuelle MR-Sätze): (Forts. siehe rechte Spalte)
Häcksler-Gebühr/Hackerstunde: 25 €
[125 PS-Schlepper incl.
Dieselzuschl.(Basis: 1,50 €/l): 38
€]*
Bediener und Mithilfe
beim Beschicken:
14 €
Gesamt:
77 €
*Hinweis: Sie können auch Ihren eigenen
Schlepper verwenden (empf. mind. 80-100 PS)
Leistung/Std. bei normalem Sterholz
mit 2 Beschickern (Bediener u. Kunde): ca. 20 Ster (15-25) => 35-40
Schüttraummeter
Die Abrechnung
des Häckslers erfolgt zugunsten der WBV (Rechnung, i.a. Bankeinzug). Alle
übrigen Leistungen und Anfahrtspauschale rechnet der Maschinist direkt mit dem
jeweiligen Auftraggeber ab.
Der Häcksler ist von seiner Einzugsstärke her
nicht unbedingt für Kranbeschickung
ausgelegt. Herr Brandl bietet jedoch grundsätzlich im Einzelfall (z.B.
Fixlängen, IL etc.) auch das Häckseln mit einem 200 PS-Schlepper mit Kran(70 €
brutto incl. Diesel) an. Die Gesamtkosten/Stunde für das Häckseln betragen dann
für Mitglieder 109 €/Std. (Nichmitglieder: 114 €/Std.) Brandl wird den
Häcksler.
Das Häckseln von nicht-entastetem Material
(z.B.: sperrigen stärkeren, v.a. trockenen Fi-Gipfeln) ist nur bedingt möglich.
Der WBV-Häcksler kann nur incl. Bedienpersonal
angefordert werden.
Kurz
notiert:
Das
offizielle Internetportal der im Holzforum Regensburger Land e.V. organisierten
kleinen und mittelständischen Betriebe der regionalen Wertschöpfungskette Forst
und Holz ist seit kurzem online – wie man so schön sagt. Zwar gibt es
inhaltlich noch viel zu tun, doch ein Anfang ist gemacht. Schaun Sie doch mal
rein.
Der
Fördersatz für Jugendpflege in Misch- und Laubbeständen wurde vor kurzem von
200 €/ha auf 400 €/ha angehoben. Viele der vor 10 bis 20 Jahren mit viel Arbeit
und Mühe begründeten Jungbestände bedürfen dringend einer ersten Durchforstung,
um später einen entsprechenden Holzertrag zu erzielen.
Jede versäumte Pflegemaßnahme ist nicht mehr
nachholbar und kann zu unbefriedigenden Beständen führen. Wichtig: Förderantrag-stellung vor Maßnahmenbeginn.
Auf
der Internetseite www.holzenergie-online.de
findet man seit einigen Wochen zwei Holzenergierechner:
Beim
Energiepreisrechner
geht es darum, dass man über den realen Brennholzpreis einen errechneten preis
für die eingekauften kWh Energie sowie einen fiktiven Preis für Öl, Pellets und
Briketts bekommt.
Beim
Heizwertrechner
wird die eingekaufte Energiemenge in kWh und MJ sowie das Heizöläquivalent in
Liter errechnet.
Das
Kuratorium „Baum des Jahres“ hat den Bergahorn zum Baum des Jahres 2009 gekürt.
Info`s unter www.baum-des-jahres.de.
Üblicherweise
der Zeitraum des abnehmenden Mondes, also die 14 Tage zwischen Vollmond und
Neumond. Dabei soll näher bei Neumond besser sein als näher bei Vollmond. In
alten Mondkalendern heißt es jedoch auch häufig „drei Tage nach Vollmond“ wäre
besonders günstig.
Bezogen auf den „Baumwinter“ 2008/2009 wären
heuer folgende Zeiträume/Tage besonders günstig (abnehmender Mond), um gutes
Bauholz zu gewinnen:
Oktober: ca. 15.10. bis 27.10.08 (letztes
Viertel ab 21.10.)
November:
ca. 14.11. bis 26.11.08 (letztes Viertel ab 19.11.)
Dezember:
ca. 13.12. bis 26.12.08 (letztes Viertel ab 19.12.)
Januar:
ca. 12.01. bis 25.01.09 (letztes Viertel ab 18.01.)
Was fürs Bauholz gilt, gilt natürlich auch für
Christbäume, allerdings umgekehrt: Einen Mondphasen-Christbaum schneidet man
demnach am besten kurz vorm 11. Vollmond (= heuer der 13.11.) .
Ausführlichere
Info`s zum Thema Regeln für gutes Bauholz, Mondholz etc. siehe auch WBV-Bladl
Nr. 4 (02-2004), zu finden auch auf unserer Homepage unter S`WBV-Bladl-Archiv.
Allgemein ist die Frischholznachfrage derzeit verhalten.
Aufgrund der schwierigen Situation auf den
Schnittholzmärkten (Hohe Schnittholzvorräte, Global eingebrochene
Neubautätigkeit, z.T. unglaublicher Preisverfall für bestimmte geringerwertige
Exportsortimente) sind unterm Strich bei uns knapp 80 € für frisches, stärkeres
qualitativ gutes Fichten-Stammholz BC in den nächsten Monaten wohl das „höchste
der Gefühle“. Im Norden Bayerns liegen die Preise aktuell noch einige €
darunter, da hier über den Sommer sehr hohe Käferholzanfälle zu verzeichnen
waren.
Die Kiefernpreise haben wieder fast das Niveau
des letzten Jahres erreicht und sind historisch gesehen sicherlich nicht
schlecht.
Ob die Papierholzpreise der letzten 12 Monate
(vor Sturm Emma: 31,50 €/rm; nach Sturm im Schnitt etwas darunter) bei den
derzeit noch hohen Lagermengen gehalten werden können, steht in den Sternen.
Derzeit stehen einige Papierholzwerke in Deutschland vor der Schließung.
Allerdings sind für diese Entscheidungen wohl eher strategische Überlegungen, Überkapazitäten
und hohe Energiepreise etc. ausschlaggebend als ein etwas höherer oder
niedrigerer Papierholzpreis.
Sägewerke aller Grössenordnungen haben derzeit
einen schweren Stand. Die von der Bayerischen Staatsregierung in den letzten
Jahren mit oft wettbewersverzerrenden Zusagen gepuschten und geköderten Neuansiedlungen
und Kapazitätserweiterungen vor allem im Bereich der Großsägewerke haben mit
entscheidend dazu beigetragen, dass die Sägewerksbranche sich derzeit in der wohl
schlimmsten Krise seit Jahrzehnten befindet. Die Auswirkungen der weltweiten
Finanzkrise sind noch gar nicht absehbar.
Pikant: Obwohl beispielsweise das neue Werk der
Klausner-Gruppe in Landsberg vertraglich über viele Jahre hinweg auf Kosten des
Bayerischen Steuerzahlers mit billigem Holz aus den Bayerischen Staatsforsten
weit unter Marktniveau versorgt werden sollte, befindet sich eben dieses Werk –
wenige Monate nach Produktionsstart – derzeit in der Insolvenz.
Runder
Tisch im Landkreis Regensburg: Am 12. März 2008 haben sich Vertreter der
Waldbesitzervereinigungen, der Jagdgenossenschaften, der Jäger, der Unteren
Jagdbehörde und des Amtes für Landwirtschaft und Forsten getroffen.
Anlass für diese Initiative war u.a. das Klimaprogramm
Bayern 2020. Ziel ist es, das waldbauliche und
jagdliche Vorgehen besser als bisher aufeinander abzustimmen, zu koordinieren
und zu kooperieren. Neben den Waldbesitzern (Jagdgenossen), die die
Entscheidung über die künftige Baumartenzusammensetzung treffen, sind
insbesondere die Jäger wichtige Beteiligte bei der Waldverjüngung. Denn das
Wild, das u.a. die Waldverjüngung als Nahrungsgrundlage nutzt, entscheidet
durch selektives Äsen darüber wesentlich mit.
Die Ergebnisse der Vegetationsgutachten belegen
dies. Die Fichte wird bayernweit zu 7 % am Leittrieb verbissen, die Buche zu 19
%, die Tanne zu 29 % und die Eiche zu 36 %. Die Folge: Auf großer Fläche macht
der Fichtenjungwuchs das Rennen, während die Mischbaumarten durch wiederholten
Verbiss im Wachstum zurückbleiben und schließlich oft ganz untergehen. Würden
Waldbesitzer und Jäger nicht steuernd eingreifen, so würde sich ein Großteil
unserer Wälder zu Fichtenreinbeständen entwickeln.
Derzeit wird übermäßiger Einfluss des Wildes
meist durch aufwändige und teure Schutzmaßnahmen (Zaun etc.) reduziert. Das ist
angesichts der anstehenden großen Aufgaben von den Waldbesitzern nicht mehr zu
leisten.
Art. 1
(2) BayJG Pkt 3 „Dieses
Gesetz soll dazu dienen ... Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-,
forst- und fischerei-wirtschaftlichen Nutzung durch das Wild möglichst zu
vermeiden, insbesondere soll die Bejagung die natürliche Verjüngung der standortsgemäßen
Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen“
Um den Umbau und die Verjüngung unserer Wälder
hin zu klimatoleranten Mischwäldern zu bewältigen, müssen alle waldbaulichen
und jagdlichen Mittel noch mehr als bisher ausgeschöpft werden. Dazu gehören
z.B.
- waldbauliche Aktivität
- die Naturverjüngung
- sinnvolle
Flächeneinheiten
- Vermeidung von
Freiflächen
- Schwerpunkt- und
Intervallbejagung
- Berücksichtigung bei
allen anderen jagdlichen Maßnahmen
- angepasster Wildbestand
Entscheidend
ist, dass der Waldbesitzer bei der aktiven Einleitung von Verjüngung auf die
Unterstützung des Jägers vertrauen kann.
Die
Einrichtung des "Runden Tisches" soll dazu dienen, alle Beteiligten
zusammenzubringen, um gemeinsam die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.
Die Weichen sind gestellt, die
Aufgabenverteilung wurde verdeutlicht, jetzt kommt es darauf an, gut
miteinander zu reden, zusammenzuarbeiten und das Vereinbarte im Wald
umzusetzen.
Den Worten
sollten auch Taten folgen: Die
Vertreter der Jäger haben zugesagt, die Waldbesitzer zu unterstützen und ihre
jagdliche Möglichkeiten dort, wo der Wald verjüngt werden soll, entsprechend zu
nutzen.
Die Förster des Amtes für Landwirtschaft und
Forsten, die Untere Jagdbehörde, die Jagdvorstände und die WBVen werden
beratend, moderierend und koordinierend mitwirken.
Es sind regelmäßige, weitere Treffen der
Mitglieder des "Runden Tisches" geplant, eine übrigens bayernweit
einzigartige Einrichtung.
Die WBV Regensburg-Nord steht hinter den Zielen
des "Runden Tisches", der Vorstand hat bei der Initiative und den
Vereinbarungen mitgewirkt und wird das Projekt auch weiterhin mittragen.
Nach den Ergebnissen des Runden Tisches: Wer spielt vor Ort welche Rolle ? Beispielhaft ist
der Prozess/sind mögliche Beiträge der beteiligten Partner nachfolgend
dargestellt Waldbesitzer
(WB) Revierinhaber Jagdvorsteher WBV Berater/Revierleiter/ALF - Informiert über
sein Vorhaben - Kontaktiert
nach Bedarf weitere Partner (z.B. Waldbegang mit Revierinhaber); - Strebt
möglichst waldbaulich sinnvolle Verfahren u. angemessene Größen an. - Kooperiert und
koordiniert sich mit Nachbarn (Sammeleinsätze) - Beteiligt sich
an der Problemlösung, indem er - Anliegen der WB
aufnimmt - Vorschläge aus
seiner Sicht einbringt - die jagdlichen
Möglichkeiten nutzt: z.B. - Intervallbejagung,
- Schwerpunktbejagung,
Unterstützung des Waldbesitzers bei Schutzmaßnahmen usw. - Moderiert die
Kooperation - unterstützt die
Lösungssuche und Umsetzung z.B. im Rahmen von Revierbegängen - berät den WB - unterstützt
waldbaul. Beratung des Revier-leiters durch zielge-richtete Informationen - unterstützt und
initiiert zielgerichtetes Vorge-hen der Waldbesitzer (Koordinierung) - Ziel: Zaun mög-lichst
vermeiden; - WBV hat eine
zentrale Position wegen Sammel-beschaffung von Material für Wild-schutzmaßnahmen - Objektive,
fachliche gemeinwohlbezogene Beratung: Berät den Waldbesitzer bei allen
waldbaulichen Verfahren, insbesondere auch - Nutzung der
Naturverjüngung - Sinnvolle
wirtschaftliche Einheiten - Stellt
Verbindungen her, beteiligt sich informierend und moderierend, etc.
Rückblick:
Unser traditioneller
Jahresausflug führte am 07. Juni in den Bayerischen Wald. Schwerpunkte waren
die Fensterkantelpro-duktion der Fa. Holz Schiller, die wunderschönen alten
Berg-mischwälder der Brauerei Bruhmüller in Jandelsbrunn sowie ein Besuch des
Granitmuseums in Hauzendorf.
Von
Holzfenstern mit Zukunft
Dass
Holzfenster heutzutage richtige High-Tech-Produkte sind, davon konnten sich die
Waldbesitzer bei der Fa. Holz Schiller in Regen überzeugen. Der Familienbetrieb
mit insgesamt 650 Mitarbeitern fertigt am Stammsitz in Regen jährlich 15.000 m3
qualitativ hochwertige Fensterkanteln für die Holzfenster-Industrie. Herr
Kreuzer – zuständig für die Rundholzversorgung mit Fichten-Starkholz-Blöchern
guter Qualität – führte durch den gesamten Produktionsprozess, von der Bandsäge
über die wohl europaweit modernste, weitgehend automatisierte
Fensterkantelproduktionsanlage bis zur klimatisierten riesigen
„Kommissionshalle“, in der die individuell nach Kundenwunsch fertiggestellten
Chargen auf ihre Auslieferung für den heimischen Markt und ins europäische
Ausland warten.
Deutschland - aktuell der wohl schwierigste
Markt in Europa Firmenchef Heinrich
Schiller stellte sich zum Abschluss der Führung der Diskussion. Seiner
Einschätzung nach hätten reine Holzfenster nirgendwo so große Marktanteile
verloren wie in Deutschland, welche nur zum Teil durch die Kombination Holz-Alu
wieder zurückerobert werden konnten. Zum Imageverlust von Holzfenstern hätten
nicht nur billige Import-Fenster minderwertiger Qualität beigetragen.
Auch die von der Holzschutzmittelindustrie in
den vergangenen Jahren propagierten Dickschichtlasuren hätten sehr oft dazu
geführt, dass Holzfenster darunter regelrecht verfaulten.
Deutschland sei aktuell der wohl schwierigste
Markt in Europa. Dagegen lägen Holzfenster – neben Skandinavien - z.B. in
vielen süd- und osteuropäischen Ländern im Trend und seien nicht zuletzt in
England derzeit stark auf dem Vormarsch.
Aus gutem Grund: Holzfenster bestünden
aus einem nachwachsenden heimischen Rohstoff, der Primärenergiebedarf bei der
Herstellung betrage ein Bruchteil des Energiebedarfs von Fenstern aus anderen
Materialien.
Holzfenster strahlen Wärme aus, fügen sich
harmonisch in alte wie auch in neue Bausubstanz ein und verfügen über sehr gute
Isoliereigenschaften. Holzfenster seien reparaturfreundlich, die Entsorgung
unproblematisch. Im Brandfall entstünden bei Holz keine hochgiftigen Rauchgase.
Und nicht zuletzt: Studien belegten, dass die
Verwendung von Holzfenstern deutlich mehr Arbeitsplätze insgesamt und besonders
in kleinen und mittelständischen Betrieben schaffe als andere Materialien.
Pilotprojekt:
Verzicht auf einen Abschussplan!
Hr. Thomas
Bauer, Betriebsleiter des Forstbetriebes Bruhmüller informiert über die
waldbauliche Behandlung der Plenterwälder und - angesichts üppiger
Naturverjüngung aus Tanne, Buche, Berg- und Spitzahorn eigentlich
unverständlich - über die Widerstände der umliegenden Jäger, der unteren
Jagdbehörde und des zuständigen Amtes für Landwirtschaft und Forsten
gegen die Beibehaltung der in den letzten Jahren erhöhten Abschusszahlen
beim Rehwild.
Die Flächen werden von
Herrn Bauer selbst konsequent bejagt. In den vergangenen Jahren war der
Forstbetrieb Bruhmüller Teil eines über ganz Bayern an verschiedenen Standorten
durchgeführten Pilotprojektes: Verzicht auf einen Abschussplan!
Das heißt, einzig der Zustand der Waldvegetation
ist maßgeblich für das Maß der Abschüsse. Deutlich erhöhte Abschusszahlen in
den letzten 3 Jahren führten dazu, dass sich der Betriebsleiter über eine
geradezu explodierende – kostenlose - Naturverjüngung aus Weißtanne, Buche und
allen anderen Baumarten freuen kann – eine wichtige Voraussetzung für eine
funktionierende und finanziell interessante Plenterwirschaft. Da alle Bestände
zugelassene Saatgutbestände seien, könne er über den Verkauf von Wildlingen
aller Baumarten darüber hinaus weitere nicht unerhebliche Einnahmen erzielen.
Herr Bauer schilderte seinen mittlerweile über
15 Jahre dauernden Kampf für ausreichend hohe Abschüsse. Gerade jetzt
jedoch, wo endlich Erfolge in den Beständen sichtbar werden, müsse er sich
ständig für seine – im Vergleich zu seinen Reviernachbarn – deutlich höheren
Abschusszahlen – auch gegenüber den staatlichen Behörden wie den unteren
Jagdbehörden und dem Alf – rechtfertigen.
Dies
sei mehr als unverständlich. Schließlich sei es erklärtes Ziel der
Staatsregierung, den Waldumbau vor dem Hintergrund des Klimawandels zu
forcieren. Dies könne nur mit angepassten Wildständen gelingen, wenn man auf
ganzer Fläche ohne Zäune arbeiten könne.
Granitmuseum
Hauzenberg - Reise in die Vergangenheit
Sehr
interessant war für die Waldbesitzer auch eine Führung im Granitmuseum
„Steinwelten“ in Hauzenberg, wo man nicht nur Einblicke in die Erdgeschichte,
sondern auch nachhaltige Eindrücke von der wechselvollen Geschichte und
Bedeutung der Granitgewinnung und –Bearbeitung im Bayerischen Wald bekam.
Den erlebnisreichen Tag ausklingen liessen die
Waldbauern hoch über der Donau beim Abendessen auf dem Bogenberg, dem „heiligen
Berg Niederbayerns“.
Ausblick:
Mit
dem satellitengestützten Waldnavigationssystem „NavLog“ soll der Holztransport
aus dem Wald künftig rationeller abgewickelt werden. Holztransporter sollen auf
Grundlage von digitalen Karten des Logistikprojekts künftig schneller die
richtigen Forstwege sowie Lagerplätze finden. Die Strecken und Fahrzeiten für
Holzlaster sollen sich damit verringern und Kosten eingespart werden – so die
Theorie. Das System soll auch Rettungs- und Löschkräften die Orientierung im
Wald erleichtern.
Das bundesweite Projekt, das Forst- und
Holzwirtschaft gemeinsam tragen, wird im Freistaat von der Bayerischen
Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft koordiniert.
Die Revierförster der Ämter für Landwirtschaft
und Forsten sind derzeit im Privat- und Körperschaftswald unterwegs, um
Wegedaten für „NavLog“ zu erheben. Ausgerüstet mit entsprechendem
Kartenmaterial nehmen Förster die LKW-Tauglichkeit der Forstwege auf. Dabei
werden zum Beispiel Brückentraglasten, Wegesteigungen, Kurvenradien und
Wendemöglichkeiten erfasst und anschließend digital verarbeitet.
Im Staatsforst erhebt das Unternehmen Bayerische
Staatsforsten die Daten, große Waldbesitzer oder Kommunen mit eigenem
Forstpersonal nehmen die Erfassung eigenständig vor. Bis Mitte nächsten Jahres
soll das System in Bayern einsatzbereit sein.
Noch völlig ungeklärt ist scheinbar die
entscheidende Frage, wie das System ständig und auf dauer bezahlbar aktualisiert
werden soll. Zum jetzigen Stand ist deshalb aus Sicht der WBV höchst fraglich,
ob das System - unterm Strich - wirklich Aufwand und Geld wert sein wird.
Holzlagerung:
· Fakt ist: Gut
abfahrbares Holz wird schneller abgefahren. Bei Käufern, mit denen Werksvermessung
und Sortierung vereinbart wurde, dauert es somit auch länger, bis das Holzgeld
ausgezahlt werden kann.
· Ganz allgemein gilt:
Unterschätzen Sie – vor allem in Kalamitätszeiten (Bokä oder Sturm) nicht die
Macht und den Einfluss der Holztransporteure. Viele achtlos auf einem
miserablen Weg wie Mikado-Stäbe hingeworfene Polter werden von den Fuhrleuten
oft zurecht als Provokation aufgefasst und dementsprechend ignoriert und bei
der WBV reklamiert. Viel schwerwiegender jedoch sind die Klagen der Holzfahrer gegenüber
den Käufern/Auftraggebern, welche diese wiederum an die Forstwirtschaftliche
Vereinigung Oberpfalz weitergeben, was wiederum im Zweifelsfall deren
Verhandlungsposition schwächt, wenn es beispielsweise darum geht, bei
Rahmenvereinbarungen höhere Holzpreise durchzusetzen.
· Der Holzlagerplatz muss
an einem ganzjährig LKW-befahrbaren Weg liegen
· Achten Sie darauf, dass
der Weg über ein ausreichendes
Lichtraumprofil (auch bei Schnee auf den Bäumen) für Rundholz-LKW in Breite und
Höhe verfügt. Es kommt immer wieder vor, dass z.B. ein Langholztransport in
einer Kurve stecken bleibt, weil die Wegeanrainer nicht bereit sind, mit ihren
Beständen (z.B. bei Neuanpflanzungen) auch nur 1 Meter vom eigentlichen Weg
abzurücken. Von verkratzten LKWs, abgebrochenen Spiegeln usw. aufgrund von oben
und seitlich hereinhängender Äste gar nicht zu reden. Bitte achten Sie darauf,
dass die Abfuhrwege entsprechend freigeschnitten werden.
· Bei Stichwegen muss ein befestigter Wendeplatz ausreichender Grösse vorhanden
sein. Was ein normaler PKW recht gut, ein kleiner landwirtschaftlicher
Schlepper mit Anhänger mit einigem rangieren gerade noch hinbringt, löst beim
Fahrer eines Kurzholzzuges zunächst Kopfschütteln und dann ganz schnell noch
einige andere Gefühle aus.
· Kleinmengen < 15fm: Für Langholz, und ganz
besonders für Kurzholz (Papierholz und Fixlängen) gilt: Bitte Holzpolter möglichst nur an Wegen anlegen, welche eine
„Durchfahrt“ ermöglichen. Nur dann gelingt es uns bisweilen – angesichts
der miserablen Fuhrlöhne, welche von vielen großen Sägern heutzutage gezahlt
werden - den ein oder anderen Holzfahrer durch sanftes Zureden anderweitige
Seelenmassage soweit zu besänftigen, dass er die Abfuhr ohne größere
telefonische Verbalattacken auf die Geschäftsführer in Angriff nimmt.
Polterung:
· Ein Holzpolter ist der
Abschluss jedes Holzeinschlages. Und die ganz persönliche Visitenkarte eines
Waldbesitzers.
· Eine saubere
Lagerung/Polterung gibt dem Rohholz ein gefälliges Aussehen, erleichtert
allgemein den Verkauf und spielt bei der Preisbildung oft eine nicht
unerhebliche Rolle (Schaufenstereffekt).
· Polter möglichst nicht
in starken Kurven anlegen => Probleme beim Beladen !!!
· Auf freien Arbeitsraum
für den Ladekran über dem gelagerten Holz achten (nicht unter tief hängenden
starken Ästen oder unter Freileitungen)
· Stämme nicht weiter als
6 m vom festen Fahrbahnrand lagern, damit sie noch vom Ladekran erreicht werden
können.
· Fi-(Ta)-Stammholz aus
Wintereinschlag wird von einigen Käufern noch im Wald entrindet. Dazu wird vor
und nach dem Polter oder zumindest auf der gegenüberliegenden Seite ausreichend
Freiraum (25-30m) benötigt, um die Stämme ablegen zu können.
· Holzpolter sollten
generell nur auf ausreichenden Unterlagen errichtet werden, da das Holz oft
längere Zeit im Wald zwischengelagert wird/werden muß. Das Holz darf nicht
sprichwörtlich im Dreck liegen. Ausreichend heißt beim Stammholz Unterlager in
Stammholzstärke, beim Papierholz können diese auch schwächer ausfallen.
· Unterschiedliche
Baumarten, Holzsorten (z.B. Käferholz/Frischholz/Kurzholz/Langholz/Stammholz
stark/Stammholz schwach/D-Holz-Abschnitte etc. und Längen (bei Fixlängen) immer
getrennt lagern! Keine gemischten Polter nach diesen Kriterien
· Insbesondere für
Langholz gilt:
- Maximale
Aushaltungslänge: 20 Meter zzgl. 2cm/lfm Übermaß
- soweit möglich
überwiegende Zahl der Stämme mit stärkerem Ende in voraussichtlicher
Abfuhrrichtung lagern, damit der Transporteur nicht zu viele Stämme drehen
muss. Auf engen Forststrassen mit dichten angrenzenden Beständen ist dies –
ohne Beschädigung der angrenzenden Bestände – oft fast unmöglich.
- Polter (am starken Ende)
möglichst bündig lagern, damit eine vernünftige Holzaufnahme
(=>Holzliste)und Stückzahlkontrolle durch die WBV möglich ist. Auch
„verkehrt“ liegende Stämme sollten aus diesem Grund weit genug mit dem Starken
Ende aus dem Polter herausgezogen werden.
- Kurze Stücke (z.B. einz.
D-Holz-Abschnitte oder Gipfelstücke) am besten separat möglichst in
Abfuhrrichtung unmittelbar vor dem Langholzpolter legen. Der Holzfahrer ist
dann nicht gezwungen, mehrmals vom Kran abzusteigen und den LKW immer wieder
vor und zurückzurangieren (was sich auf Wirbelsäule und Gelenke des
Holzfahrers, sowie seine Lebensfreude selten positiv auswirkt), damit er die
immer wieder irgendwo vorne, hinten und in der Mitte versteckten kurzen Trümmer
überhaupt erreichen kann.
· Auf saubere (stammebene) Entastung achten; Wurzelanläufe
walzenförmig beischneiden. Herausstehende „Waldbärte“ abschneiden!