S`WBV-Bladl
Ausgabe 01 - Mai 2003
Inhaltsübersicht:
Schwerpunktthema: Holzvermarktung und -bereitstellung
Dauerproblem:
Angebotsüberhang im März
Immer mehr Schnittholz über Großhandel
Vorgetrocknetes Rundholz als Lösung?
Jeder
Waldbesitzer kann seinen Beitrag leisten
Frühe
Holzvoranmeldung immer wichtiger
"Jeder
redet über den Holzpreis, aber wer redet über fm???
Holzpreise
Winter 2002/2003 im Rückblick
Sonstige Rubriken:
Allgemeine Rabattvereinbarungen für unsere
Mitglieder
Kommunikation
mit unseren Mitgliedern
Wildschäden/Verbißgutachten/Abschußpläne
Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord e.V
Nummer
1/ Mai 2003 |
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Sehr geehrte Alt- und Neumitglieder,
mit
den vorliegenden Mitteilungen möchten wir Ihnen wieder stichpunktartig einen
kurzen Überblick über das Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf
aktuelle Neuerungen, Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.
Bei
der letzten Jahreshauptversammlung im Dezember 2002 fanden Neuwahlen zum
Vorstand und Ausschuß statt. Dabei gab es auf 2 Postitionen personelle Veränderungen. Geschäftsführer Josef
Schütz sah sich aus zeitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, das Amt des
Geschäftsführers weiter auszuüben und stand für die neue 5-jährige Wahlperiode
nicht mehr zur Verfügung. Er erklärte sich jedoch bereit, als zusätzliches Ausschußmitglied weiterhin der WBV mit Rat und Tat zur
Seite zu stehen. Zum neuen Geschäftsführer wählte die Mitgliederversammlung
Thomas Iberl aus Donaustauf. Damit verbunden war auch
eine Verlagerung der Geschäftsstelle (Neue Anschrift s. beiliegendes
Infoblatt). Eine Veränderung gab es auch im Ausschuß.
So wurde Martin Rehm aus Kreuth für den Bereich Bernhardswald, Wenzenbach, Zeitlarn in den Ausschuß gewählt.
WBV-Jahresausflug
Alle
Mitglieder und Ihre Familien möchten wir am Samstag, 14.06.2003 zu unserem
Jahresausflug ins Rottal einladen. Der Landkreis Rottal-Inn hat sich in den
letzten 10 Jahren mit zahlreichen Initiativen (u.a.
"Rottaler Sonnenwende") zu einem Vorzeigelandkreis für nachhaltige
Entwicklung im Sinne der Agenda 21 gemausert. Gerade auf dem Holzbausektor
wurden richtungsweisende Kooperationen zwischen
Waldbauern, Sägewerken, Zimmerei- und Schreinereibetrieben angestoßen. Die kampagne "Rottaler holzhaus"
sorg weithin für Aufsehen. Und Mehrerlöse um die 20
EUR/fm für Rottaler Holzhausholz lassen jeden
Waldbesitzer aufhorchen.
Programm: Besichtigung des Rottaler Musterholzhauses in Holzkeller
bei Eggenfelden - Besuch des Europa-Reservates "Unterer Inn mit Auen"
(Führung bei jedem Wetter!) - Kloster Reichersberg: kurze
Besichtigung/Einkaufsmöglichkeit im Klosterladen - Biergartenbesuch bei schönem
Wetter auf der Heimfahrt.
Abfahrtszeiten
und - Orte: 6.30 Bernhardswald
(Kreisel)/ 6.35 Altenthann/Abzw. Adlmannstein/
6.40 Forstmühle/Gottesberg - 6.45 Brennberg/Raiffeisenbank - 6.50 Zumhofer Kreuzung - 6.55 KirnPfraumbach
- 6.55 Kirnberg -7.00 Wörth/Petersplatz; Rückkehr
zwischen 20 und 21 Uhr;
Unkostenbeitrag für Bus/Brotzeit/Eintritte: Erw. 10
EUR; Kinder frei. Auskunft/Anmeldung bis spätestens Sa, 07.06. bei der
Geschäftsstelle
Allgemeine
Rabattvereinbarungen für unsere Mitglieder
Als
ergänzendes Angebot zu unserem WBV-Betriebsmittelverkauf
und unseren Sammelbestellungen haben wir mit einigen Firmen allgemeine Rabatte
ausgehandelt (siehe beiliegendes Infoblatt). Sie können also zukünftig gegen
Vorlage Ihres WBV-Mitgliedsausweises jederzeit in
Ihrer Nähe verbilligt einkaufen. Für Rückfragen wenden Sie sich an die
Geschäftsstelle.
Die
WBV hat eine kleine Geräte- und Maschinenbörse ins Leben gerufen (siehe
beiliegendes Infoblatt). Die Börse soll die Zusammenarbeit der Mitglieder
fördern und die Auslastung vorhandener Maschinen verbessern helfen. Die
aufgeführten Ausleihsätze orientieren sich deshalb an den
Maschinenring-Verrechnungssätzen und verstehen sich - soweit nicht anders
erwähnt - ohne Bediener und/oder ohne Schlepper. Wir hoffen, daß von den Angeboten rege Gebrauch gemacht wird! Die Liste
ist jederzeit offen für weitere Anbieter. Bitte melden Sie sich bei der Geschäftsstelle!
Das
Biomasse-Heizwerk Wörth/Donau droht eine unendliche Geschichte zu werden. Nach
einer Konzeptstudie im Jahre 2000/2001 gab es einen rentablen Standort, einen Stadtratsbeschluß für diesen Standort und eine private
Betreibergesellschaft. Nach einer tumultartigen Bürgerversammlung im Herbst
2002 war man wieder am Anfang: ein neuer Standort mußte
gesucht werden und auch eine Betreibergesellschaft mußte
her (die alte Contracting-Gesellschaft hatte nur für
diesen Standort Interesse bekundet). Im Interesse unserer Mitglieder
(Hackschnitzelliefermöglichkeiten als Alternative zum leidigen Papierholz)
beschlossen Vorstand und Ausschuß, daß die Waldbesitzervereinigung selbst eine
Betreibergesellschaft in Form einer GmbH & Co KG gründet. Dabei fungiert
die WBV als alleiniger Gesellschafter der GmbH. Die notwendigen Sach- und
Haftungseinlagen zur Gründung der GmbH werden der WBV dabei überwiegend vom
Vorstand und den Ausschußmitgliedern zur Verfügung
gestellt.
Das Hauptproblem ist und bleibt daher die
Standortfrage. Die Situation wurde nicht zuletzt durch einen Leserbrief weiter
verstärkt, mit der Folge, daß mögliche größere Anschließer von Anwohnern mittlerweile z.T.
massiv unter Druck gesetzt werden, bei einem Biomasseheizwerk nicht
mitzumachen. Wie es aussieht, z.T. mit Erfolg, sodaß nun zu einem Standortproblem auch noch ein
Rentabilitätsproblem für die nicht optimalen Standortalternativen hinzukommt.
Eine mögliche Lösung des Problems: Mobile Wärmecontainer;
v.a. größere Abnehmer werden dabei mittels Containern
versorgt, welche am Heizwerk aufgeladen(Prinzip Akku), dann mit dem LKW oder
Schlepper zum Wärmeabnehmer gefahren und dort an eine Übergabestation
angeschlossen werden. Wir führen derzeit Gespräche mit einem Beratungsbüro,
welches auf diesem Gebiet schon einige Erfahrung hat. Vorteile einer solchen
Lösung: Das Heizwerk könnte letztlich "irgendwo" stehen und man
könnte Wärmeabnehmer im Umkreis von bis zu 20 km mitversorgen (z.B. beheiztes
Freibad Falkenstein, Krankenhaus Donaustauf etc.). Der Haken an der Sache: ohne
ausgefeiltes Konzept unter Einbeziehung der umliegenden Gemeinden geht gar
nichts. Usw., Usw., Usw. Fortsetzung folgt.
Suche/Biete/Kaufe/Verkaufe Wald
zu kaufen gesucht: : ca. 1-2 ha Wald
zu kaufen gesucht; Lage max. 10 km im Umkreis von Barbing,
gerne jüngerer Bestand. Wer
entsprechende Flächen anzubieten hat, bitte bei Geschäftsstelle melden! |
Alle,
die sich um ihren Wald z.B. aus zeitlichen/beruflichen oder gesundheitlichen
Gründen nicht so kümmern können, wie sie es gerne würden, möchten wir hiermit
auf die Möglichkeit einer Waldbetreuung durch die WBV aufmerksam machen.
Die WBV bietet an, die treuhänderische
Bewirtschaftung Ihres Waldes ganz oder nur in Teilbereichen auf Basis eines
individuellen Waldpflegevertrages zu übernehmen und mit einer kontinuierlichen
Pflege dafür zu sorgen, daß ihr Wald wertvoller und
einträglicher wird. Dabei ist eines klar: Herr Ihres Waldes bleiben auch
weiterhin Sie.
Einzelheiten zu dieser Dienstleistung werden bis zum
Herbst ausgearbeitet. Als Rückmeldung für uns, ob überhaupt Bedarf für ein solches
Angebot besteht, bitten wir etwaige Interessenten, sich bereits in den nächsten
Wochen unverbindlich bei der Geschäftsstelle zu melden. Dort bekommen Sie auch
weitere Informationen zu diesem Thema.
Kommunikation
mit unseren Mitgliedern
Die
WBV will in Zukunft die Kommunikation mit den Mitgliedern verstärken, um das
Potential unseres Mitgliederpools besser ausschöpfen zu können. Die Nutzung der
elektronischen Post (email) sowie einer eigenen
Homepage sind dazu unverzichtbar. All jene, die (noch )
keinen Internetzugang haben, möchten wir ermutigen, sich mit dem Thema einmal
näher zu befassen: es ist viel leichter, als es aussieht und Sie können
jederzeit auf alle Informationen zugreifen, die Sie für Ihren Betrieb brauchen.
Email
Wenn sich z.B. die
Aushaltungskriterien eines Großkunden oder die allgemeine Marktsituation ändern
oder ein Kunde - wie in diesem Winter geschehen - aufgrund eines Auftrages
dringend Lärchenstammholz bräuchte, sollten wir in der Lage sein, kurzfristig
möglichst viele unserer 600 Mitglieder zu informieren. Dies ist derzeit - wenn
überhaupt - nur mit großem Zeit- und Kostenaufwand möglich. Mit der
elektronischen Post dauert das Ganze nur wenige Sekunden und jeder weiß
Bescheid. Auch das Mitteilungsblatt möchten wir ab dem Herbst per email an diejenigen verschicken, von denen uns eine email-Adresse vorliegt. Aber auch der Versand Ihrer Holzlisten
in einer Exceltabelle per email erspart uns bei der
Weiterverarbeitung Ihrer Daten viel Zeit gegenüber Holzlisten, die wir per Fax
oder Post bekommen. Wir bitten Sie deshalb, uns baldmöglichst Ihre email-Adresse mit einem testmail
an WBVRegensburg-Nord@t-online.de zukommen zu lassen.
Teilen Sie uns darin auch Änderungen Ihrer Anschrift, Telefon- und Faxnummer,
Bankverbindung Ihrer Waldfläche mit. Vielen Dank!
WBV-Homepage
Eine eigene Homepage wäre
nicht nur eine gute Sache, um die eigenen Mitglieder zu informieren, sondern
auch ein wichtiges Instrument für die Öffentlichkeitsarbeit. Bereits letztes
Jahr beschloß deshalb der Ausschuß
den Aufbau einer WBV-Homepage. Die Gelder dafür sind
allerdings knapp. Deshalb:
Aktuelles zur
Holzvermarktung und -bereitstellung
Dauerproblem:
Angebotsüberhang im März
Der
niederschlagsreiche Herbst war bereits ausschlaggebend für einen verzögerten
Einschlagsbeginn. Die großen Schneemengen im Februar gerade im östlichen WBV-Gebiet trugen dazu bei, daß
sich die Bereitstellung fast des kompletten Wintereinschlages - noch mehr als
in den vergangenen Jahren - auf den Monat März konzentrierte. Da in ganz Bayern
witterungsbedingt die Situation ähnlich war, zudem
von vielen Waldbesitzervereinigungen wesentlich mehr Holz als gemeldet
bereitgestellt wurde, wurden die Großabnehmer innerhalb kurzer Zeit mit Holz
zugeschüttet. Hinzu kommt die von Käufern als sehr mäßig eingestufte
Absatzlage. Die Folgen der Misere: z.T. erhebliche
Zahlungsrückstände sowie deutliche Preisabschläge unserer Großkunden im 2.
Quartal und voraussichtlich weit ins 3. Quartal hinein.
Erst
ab dem Spätsommer kann wieder mit einer Verbesserung der Situation gerechnet
werden.
Immer mehr Schnittholz über Großhandel
Das
Problem des konzentrierten Angebotsüberhangs jeweils zum Ausgang des 1.
Quartals ist nicht neu. Unsere Holzkäufer allgemein, aber insbesondere unsere
Hauptabnehmer vor Ort, die Zimmereien, kämpfen jedes Jahr damit, daß sie innerhalb weniger Wintermonate soviel Rundholz wie
möglich kaufen und finanzieren sollen, Entrindung, Einschnitt und Trocknung
organisieren, möglichst große Lagerkapazitäten vorhalten und natürlich pünktlichst zahlen sollen. Um es vorwegzunehmen: Auf unsere
Zimmereien war Verlaß. Aber wie lange noch: Viele
Betriebe haben daher in den letzten Jahren den Stammholzeinkauf/-Einschnitt
auch im Winter aufgegeben und beziehen ganzjährig nur noch oder vermehrt
fertiges Schnittholz über den Großhandel. Mit enormen Auswirkungen auch auf
unsere örtlichen kleinen Sägewerke. Wir als WBV sind gefordert, uns über diesen
Trend Gedanken zu machen und zu versuchen, entsprechend gegenzusteuern.
Vorgetrocknetes Rundholz als Lösung?
Nach einem ersten runden Tisch mit unseren Zimmereien
und einigen kleinen Sägewerken wurde klar: Als ersten Lösungsansatz wollen wir
als WBV in den nächsten Jahren versuchen, vermehrt Stammholz aus
Wintereinschlag (Dez./Jan.) luftgetrocknet anzubieten.
Höherwertiges,
starkes Stammholz wird aus einem Hieb aussortiert ,
separat gerückt, entrindet (von Hand oder maschinell) und in freier(!) Lage
nach Rücksprache mit der WBV und Absprache mit dem Käufer beim Waldbesitzer
oder bei einem örtlichen Sägewerksbetrieb eingelagert("luftiger" Lagenpolter mit Abdeckung, z.B:
siehe Bild).
Entscheidend ist: Der Käufer übernimmt das Holz ganz
normal, zahlt jedoch erst nach Ablauf der vereinbarten Lagerdauer (z.B: Kaufdatum: 1. März 2003; Zahlungstermin 31. März
2004). Nach einem entsprechenden Vorratsaufbau könnten dann die Zimmereien
Ihren Bedarf kontinuierlich übers Jahr mit schonend luftgetrocknetem Holz
decken und bei den örtlichen Sägern sofort auf gerade benötigte Sortimente
einschneiden lassen. Die eingesparten Trocknungskosten im Vergleich zur
energetisch aufwendigen Kammertrocknung teilen sich Waldbesitzer, Zimmerer
(Schreiner) u. ggf. örtliche Säger (je nach Lagerort).
Derzeit läuft ein erster Versuch in diese Richtung mit
Fichte und Tanne. Ziel muß es jedoch mittelfristig
und langfristig auch sein, die "vergessene" Bauholzkiefer wieder ins
rechte Licht zu rücken und mit einem etwas abgeänderten Verfahrensbablauf
(z.B: Modeltrocknung) lufttrocken anzubieten.
Wildschäden/Verbißgutachten/Abschußpläne Aus gegebenem Anlaß
möchten wir Sie bitten, Beschwerden über zu hohe Schalenwildbestände/Verbißschäden, Forderungen nach Erhöhung der Abschußpläne oder Beteiligung der Jagdpächter an
Zaunbau-/abbaumaßnahmen und dergleichen nicht mehr
an die Geschäftsstelle zu richten. Wir können bei über 600 Mitgliedern nicht
in eigentlich privaten jagdlichen Angelegenheiten
als Schlichter/Vermittler fungieren. Wir können Sie nur ermutigen, Ihre
berechtigten Interessen entsprechend zu vertreten. Ihr Sprachrohr ist zu allererst die
Jagdgenossenschaft. Legen Sie dem Jagdvorsteher Ihre Probleme dar. Er ist
verpflichtet, Ihr Anliegen zu vertreten. Lassen Sie sich über etwaige
Schadensersatzregelungen (z.B. feste Entschädigungssätze) im Pachtvertrag
aufklären. Versuchen Sie, bei einem sachlichen Ortstermin den Jagdpächter für
Ihre waldbaulichen Ziele zu gewinnen. Da das Verbißgutachten nur
Aussagen auf Hegegemeinschaftsebene ermöglicht,
werden Probleme in den einzelnen Jagdgenossenschaften häufig nicht erfasst.
Mit Forderungen nach höherem Abschuß sollten Sie
sich daher formlos schriftlich an die Hegegemeinschaft
und/oder an die Untere Jagdbehörde am Landratsamt wenden, damit Ihre Probleme
dort wahrgenommen und bei der Entscheidung über die zukünftigen Abschußpläne entsprechend vertreten werden können. Unabhängig
davon können Sie wahrgenommenen Wildschaden mit einem formlosen Brief bei
Ihrer Gemeinde anmelden (Frist 1. Mai bei Winterschäden bzw. 1. Oktober bei
Sommerschäden). Sollte keine gütliche Einigung erfolgen können, wird ein
Schätzer hinzugezogen. |
Jeder Waldbesitzer kann seinen Beitrag leisten
Darüberhinaus ist auch jeder Waldbesitzer gefordert, dazu beizutragen, den unseligen
Angebots- und Bereitstellungsüberhang im Februar, März jeden Jahres abzubauen. So
möchten wir vor allem Waldbesitzer ohne landwirtschaftlichen Betrieb bzw. die
mit Unternehmern arbeiten wollen, bitten, geplante Nutzungen vorzuverlegen und
das Holz nach Möglichkeit vor Weihnachten bereitzustellen. Insbesondere für
Durchforstungsarbeiten sind ab September die Bedingungen oft ideal. Man ist mit
dem Rücken nicht in Zugzwang und kann wirklich den optimalen Zeitpunkt (z.B: Trockenperioden im Spätherbst, Frostphasen Ende
Nov./Anf. Dez.) abwarten. Anfallendes Gipfelholz trocknet meist problemlos bis
zum Frühjahr aus und ist für den "Käfer" nicht mehr fängisch. Und nicht zuletzt: Im vierten Quartal ist
die Nachfrage nach Holz im Normalfall deutlich größer, die Preise und die
Zahlungsmoral bzw. zahlungsfähigkeit unserer Kunden
besser.
Frühe Holzvoranmeldung immer wichtiger
Wer
vorhat, Holz bereitzustellen, den bitten wir eindringlich möglichst bereits 3-4
Monate vorher um die Meldung der ungefähren Mengen. Dies gilt insbesondere für
Massensortimente wie Profilzerspaner, Fixlängen und
Papierholz. Nur so kann die WBV die entsprechenden Rahmenvereinbarungen
treffen. Wer jetzt argumentiert, da stehen ja meist die Preise noch nicht fest,
dem möchten wir einen von Herrn Oberprieler
(Waldbauernschule) anlässlich eines Referates bei der Hauptversammlung der WBV Hohenschambach geäußerten Gedanken mit auf den Weg geben:
"Jeder redet über den Holzpreis, aber wer redet über fm???"
"Jeder redet über den Holzpreis, aber wer redet
über fm???"
Herr
Oberprieler verglich 2 Waldbesitzertypen anhand einer
Beispielrechnung hinsichtlich Ihrer aus dem Wald erwirtschafteten Erträge:
Danach schneiden Waldbesitzer, die Ihren Zuwachs (je nach Standort
und Bestand in unserer Gegend zwischen 5 u. 10
fm/ha u. Jahr!!!) durch regelmäßige Durchforstungen
verbessern und regelmäßig zu auskömmlichen Durchschnittspreisen nutzen deutlich
besser ab, als Waldbesitzer, die z.B. immer auf "Höchstpreise"
warten, und Ihren Zuwachs nicht nutzen. Herr Oberprieler
glaubt, daß oft eine Entscheidungsschwäche dahintersteckt.
Man renne mit der Spraydose durch den
Durchforstungsbestand, schaue 2 nebeneinanderstehende
schöne Fichten an, renne einmal außen herum, ein zweites Mal, ein drittes mal
und ... dann vertagt man die Entscheidung aufs nächste Jahr. Sie falle dann
aber mit Sicherheit nicht leichter.
Wenn die Durchforstung eines Bestandes notwendig ist
und man selbst zeitlich, körperlich oder von der Maschinenausstattung her etc.
nicht in der Lage ist, für den Gesamtbestand (!) das waldbaulich Notwendige zu
tun, dann gibt es 2 Möglichkeiten: A) man wurstelt weiter wie bisher nach dem
Motto "In meinem Wald hat kein Fremder was verloren" oder B) man
trifft eine mutige Entscheidung für seinen Wald und für seine Nachfolger und
beauftragt einen bewährten Unternehmer damit, gegen eine angemessene Vergütung
genau das zu tun was Sie wollen und nichts anderes. Spätestens jetzt kommt der
Einwand: "Da zahle ich drauf". Das kann für die einzelne Maßnahme
durchaus zutreffen. Ein höherer Zuwachs, mehr Stabilität und mittelfristig eine
deutliche Verbesserung des Bestandeswertes zahlen sich jedoch aus. Rechnen Sie
es durch. Es lohnt sich.
Unsicher,
was zu tun ist? Keine Adressen von brauchbaren Unternehmern? Sonstige Fragen?
Dann wenden sie sich an unsere Beratungsförster (siehe beiliegendes Infoblatt)
oder an die Geschäftsstelle.
Die
Holzpreise werden schon seit Jahren durch ein hohes Angebot und eine im Schnitt
- vor allem derzeit - sehr mäßige Nachfrage bestimmt. Verschärft wird die
Situation durch die schwache Konjunktur aber auch durch den immer noch
zunehmenden Ersatz unseres Holzes durch Beton - ,
Stahlkonstruktionen, Alu oder Kunststoff. Dabei muss sich angesichts des
zurückgehenden Holzabsatzes (Kunststoff-Fenster als ein Beispiel von vielen)
jeder Waldbesitzer an der eigenen Nase fassen. Gerade wenns
um die Verwendung unseres Holzes am eigenen Hof/Haus bei Um- und Neubauten
geht, dann hört man ständig nur Sätze wie "Des hoat
ma heit nimmer",
"des is´ záufwendig",
"des is´zteuer" und ma
baut halt doch koan Holzstall oder Holzhaus sondern
an Blechstadl mit Kunststofffenster und
"moderner" Ölheizung hin, weils halt sooo bequem und sooo billig ist.
Nach dem Motto: Mei Holz soll kaffa
wer wui!!! Aber im selben Atemzug noch a bisserl über
die schlechten Holzpreise lamentieren. Wer meint, daß
unser Holz out ist, ist mit Sicherheit nicht mehr in. Ob Rio, Agenda 21, Leader
Plus. Unser umweltfreundlicher Rohstoff Holz ist ein Schlüsselfaktor und
aktueller denn je, wenn es um Regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze vor Ort
oder Energieeinsparung geht. Nur auf den ersten Blick ist alles Gold was nicht
(mehr) Holz ist!
In diesem Sinne sehen wir auch gar nichts Schlechtes
darin, für unsere örtlichen Stammholzkunden ein bißchen
Werbung zu machen und damit Danke zu sagen für die gute Zusammenarbeit. So
legten folgende Firmen in der Einschlagssaison 02/03 nicht nur Wert auf
heimisches Holz, sondern auf das Rundholz unserer Mitglieder, und zwar umso
mehr, als auch wir in Haus und Hof unseren örtlichen Firmen und unse-
rem eigenen bewährten Rohstoff wieder eine Chance geben:
Zimmerei
u. Sägewerk Walter Hirmer, Wiesenfelden Schweiger
Holzbau u. Dachdeckerei, Oberlichtenwald Schön
Holzhandel GmbH, Haselbach, Regensburg Sägewerk
Georg Eichinger, Muckenbach, Nittenau Zimmerei
Heinrich Kuck, Grottental, Zell Zimmerei u.
Sägewerk Brunner, Pächter: van Lieven, Wörth/Do Fischer
Josef Sägewerk Zimmerei u. Dachdeckerei, Stadlhof, Berhardsw. Sägewerk
Geisler, Göppenbach, Altenthann Sägewerk Oberberger, Neumühle, Rettenbach Sägewerk
Holzhandlung Zitzelsberger, Brennberg |
Zimmerei
und Schreinerei Prommersberger, Pettenreuth Sägewerk
u. Holzhandlung Freundorfer, Schwabelweis,
Rgbg. Schreinerei
Stahl, Falkenstein Schreinerei
Piller, Rettenbach Schreierei
Albert Senft, Haunsbach,
Wiesenfelden Schreinerei Herrmann Förtsch,
Wald Fa Aumer Treppenbau, Alteglofsheim Holzzentrum Regensburg, Wenzenbach-Gonnersdorf Holzwerke Gmach, Pösing/Opf FA.
Ludwig Ziegler, Inh. Wilhelm Ziegler, Plößberg |
S´Betthupferl
Als kleine Nachtlektüre zum Schmunzeln nachfolgend
abgedruckt eine - wir wir finden - fast zeitlose 1.
Ausgabe von Forstmeister August Baumann´s Rubrik "Der
Spiegel" aus dem Mitteilungsblatt "Der Waldbauer" der
Waldbesitzervereinigung Holzkirchen vom September 1949:
Der Spiegel
Ein
Spiegel ist ein Ding, in dem man sich genau betrachten kann. In diesem Spiegel
hier kann ein Waldbesitzer sehen, ob er in seinem Wald etwas falsch gemacht
hat. Es ist also ein regelrechter Sündenspiegel. Mancher wird sich darin
erkennen und rot werden. Wer aber heutzutage nicht gerne rot wird, kann sich -
je nach seiner politischen Einstellung - auch anders verfärben. Aber grün
ärgern soll sich niemand, sondern lieber in den Wald gehen und Versäumtes
nachholen. Wenn früher ein Waldbesitzer Geld oder Holz gebraucht hat, wurde ein
Kahlhieb geführt und die leere Fläche mehr oder minder sorgfältig wieder
ausgepflanzt. Im übrigen beschränkte sich die Nutzung
aus dem Walde auf dürres Material. Inzwischen hat sich so langsam
herumgesprochen, daß man sich im Walde ganz schöne
Einnahmen verschaffen kann, wenn man durchforstet, ja, daß
dies sogar noch ein Nutzen für den Wald ist und zudem das Altholz als
wertvoller Vorrat gespart wird. Ich kenne eine ganze Reihe von Waldbesitzern,
die sich und ihren Stangen- und Baumhölzern jede Pflege angedeihen lassen. Sie
ersparen dabei eine Arbeit, die man früher treu und brav nach jeder Holznutzung
verrichten mußte: Das Aufforsten. Man steckt heute
jedoch nur Geld ein aus dem Wald und mit dem besten Gewissen hält man sich für
einen ganz vorbildlichen modernen Waldbesitzer. Aber diese "Modernen"
mögen mal ihre aus der Kahlschlagszeit übernommenen Kulturen nachprüfen, ihre
Naturverjüngungen, ihre Dickungen! Da gäbe es Arbeit in Hülle und Fülle. Wären
nicht Lücken nachzubessern, Tannen und Laubhölzer vor Wildverbiß
zu schützen, zu dichte Verjüngungen zu durchschneiden, Dickungen zu läutern
usw., usw.? (Wer die Arbeit nicht sieht, möge sie sich von uns zeigen lassen!)
Aber es sind ja keine Arbeitskräfte da! Es ist merkwürdig, zum Abhacken sind
sie immer da. Nach der alten Kahlschlagsmethode müßten
sie ja auch für das Aufforsten da sein. Da mögen die "Modernen" von
den Alten etwas lernen. Wer wirklich nicht weiß, wo er Arbeitskräfte hernehmen
soll, suche sie dort, wo er sie gefunden hätte, wenn der Hof 1 Tagwerk
Kartoffeln mehr zu ernten hätte als bisher. Das ist etwas gehässig, ich weiß
es. Es gibt viele und wertvolle Arbeiten im Walde, die alte Männer oder Frauen
und Kinder im Walde verrichten können! Solche
Möglichkeiten sieht aber nur der Waldbesitzer, welcher den Wald so wichtig
nimmt wie seine Landwirtschaft
WBV-Holzpreise der wichtigsten Sortimente im Rückblick
(Einschlagssaison 2002/2003) |
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Fi-Ta-Stammholz h4-h6 (normal/besser) |
170% EUR-Messzahl, ca.
68-85 EUR, im Schnitt 75 EUR |
Fi-Stammholz LBC (normal/schlechter) |
1b(55.-)/2a(61,-)/2b(68.-)/3a+(68,50.-) |
C-Holz-Abschlag |
30% EUR-Messzahl (10-15
EUR) |
Kie-Stammholz LBC (normal/besser) |
1b(35.-)/2a(40.-)/2b(47.-)/3a(54.-)/3b(56.-)/4+
(58,50.-) |
Kie-Stammholz LBC (normal/schlechter) |
1b(36,50-)/2a(40.-)/2b(43,50.-)/3a+(46.-) |
Fi-Profilzerspaner LBC (normal/gerade) |
1b(58.-)/2a(68.-)/2b(70.-) |
Fi-Profilzerspaner LC (schlechter/krumm) |
1b(48.-)/2a(55.-)/2b(60.-) |
Kie-Profilzerspaner LBC (normal/gerade) |
1b(36,50.-)/2a(41,50.-)/2b(46.-) |
Kie-Profilzerspaner LC (schlechter/krumm) |
1b(31,50.-)/2a(33,50.-)/2b(38.-) |
|
|