S`WBV-Bladl
Ausgabe 08 – November 2006
Schwerpunktthemen:
Neue
Satzung – Umwandlung des e.V. in einen w.V.
Waldbau: Umgang
mit Borkenkäferschadflächen
Sonstige Rubriken:
Rückblick:
Ausflug 06`- Das Allgäu als Vorzeigeregion für Eigeninitiatvie und Kooperation
Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord e.V
Nummer
7 / Mai 2006 |
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Sehr geehrte Alt- und Neumitglieder,
mit den vorliegenden Mitteilungen
möchten wir Ihnen wieder stichpunktartig einen kurzen Überblick über das
Vereinsgeschehen der letzten Monate geben und Sie auf aktuelle Neuerungen,
Angebote und Termine Ihrer WBV aufmerksam machen.
Rückblick:
Zum
traditionellen Jahresausflug hatte die WBV am Samstag, 27.05.2006 eingeladen
und das Interesse war so groß, dass man fast 2 Busse hätte auslasten
können. Nachfolgend einige
Impressionen...
Die ausklügelte Brennholztrocknungsanlage des
Biomassehofes Kempten wurde in Zusammenhang mit einer Universität entwickelt
und funktioniert selbst im Winter fast ausschließlich mit Sonnenenergie. Ein
Clou ist das automatische Belüftungssystem, das von Zeit zu Zeit „stoßweise“
für den Luftaustausch sorgt.
Herr Wirtensohn erläuterte die Enstehungsgeschichte
der Freilichtbühne Altusried. Für den imposanten Holzbau wurden über 2000
Festmeter Holz verarbeitet. Interessant war auch zu erfahren, welchen enormen
Stellenwert die Freilichtbühne mittlerweile für das gesellschaftliche Leben und
den Zusammenhalt innerhalb einer kleinen Gemeinde wie Altusried bedeutet.
Und natürlich seien auch zahlreiche Arbeitsplätze
entstanden, unter anderem bei der „Bäuerlichen Direktvermarktung Altusried“,
die von den örtlichen Landfrauen betrieben wird. Es gilt das ganze Jahr über
die vielen tausenden Besucher mit regionaler Küche zu verwöhnen. Auch die
WBV-Ausflügler konnten sich beim Mittagessen in den Katakomben der
Freilichtbühne von ihren Kochkünsten überzeugen.
Kurz notiert:
Die lokal großen Borkenkäfermengen haben den Holzmarkt
nicht beeinträchtigt. Nachdem sich die großen Sägewerke im „Kampf ums Holz“ mit
den Preisangeboten laufend weiter nach oben schaukeln, ist es derzeit nicht
möglich und sinnvoll, längerfristig gültige Preise zu nennen und zu Papier zu
bringen.
Insgesamt gilt: Bei allen Nadelhölzern und Sortimenten
besteht eine rege Nachfrage. Die allgemeine Preistendenz zeigt weiterhin nach
oben.
Grob kann festgehalten werden, dass der durchschnittliche
Fichtenstammholzpreis (Frischholz) derzeit dabei ist, 80 €/fm zu überschreiten,
Käferholzlose bewegen sich inzwischen je nach Stärke und allgemeiner Qualität
bei 60 bis 70 €/fm und mehr.
Derzeit vor allem gesucht:
- Kiefernstammholz
(Langholz) entweder schwach oder stärker zu durchschnittlichen Preisen von
je nach Stärke und Güte 50 bis 60 € zzgl. Mwst., für blochhaltiges stärkeres
Kiefernstammholz kann sicherlich auch mehr erzielt werden.
- Fichten-Fixlängen,
entweder schwach oder stärker, frisch oder Borkenkäfer
- frisches Papierholz
aus schwachen Durchforstungsbeständen Preis: 31,50 €/Ster zzgl. Mwst
(Zopfminimum 8 cm o. R.)
- Nadelindustrieholz
in 2m, 3m, 4m oder 5 Meter-Fixlängen (bis Zopf 5) Preis: 31,00 €/fm
Bitte beachten: möglichst immer ganze Fuhren: 25-30 Festmeter;
Käferholzaufarbeitung hat Vorrang, kontrollieren Sie also Ihre Bestände. Und
bitte setzen Sie sich vor Aufarbeitungsbeginn unbedingt mit der Geschäftsstelle
in Verbindung!
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am
Samstag, 02.12.2005 um 8.45 Uhr im Gasthof Hirschberger in Brennberg statt.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt ist Vorstellung
der neuen Satzung und die Umwandlung der Waldbesitzervereinigung Regensburg
Nord von einem eingetragenen Verein (e.V.) in einen wirtschaftlichen Verein
(w.V.). Näheres erfahren Sie in der nächsten Rubrik und entnehmen Sie der
beiliegenden Einladung.
Wie
bereits in der letzten Ausgabe des Rundschreibens angekündigt, war eine
grundlegende Anpassung der über 35 Jahre alten Satzung der WBV an aktuelle
Erfordernisse und geänderte rechtliche Rahmenbedingungen unumgänglich.
Aufgrund
der zahlreichen vorzunehmenden Änderungen haben Vorstand und Vereinsausschuss
beschlossen, eine vollkommen neue Satzung auszuarbeiten.
Diesen
Schritt haben zwischenzeitlich bereits viele Waldbesitzervereinigungen in ganz
Bayern vollziehen müssen und dabei die Erfahrung gemacht, dass die für die
Anerkennung der neuen Satzung zuständigen Registergerichte den WBV`s mit Ihrem
mittlerweile sehr umfangreichen Aufgaben- und Dienstleistungssprektrum
zunehmend die Anerkennung als eingetragene Vereine (e.V.) verweigern.
Viele
Waldbesitzervereinigungen waren und sind deshalb quasi gezwungen, sich
alternativ um eine neue Rechtsform zu bemühen. In Bayern haben sich betroffene
WBVs meist für die Rechtsform des wirtschaftlichen Vereins (w.V.) entschieden.
Auch
Vorstand und Ausschuss der WBV Regensburg Nord haben sich dafür ausgesprochen,
den Verein in einen wirtschaftlichen Verein umzuwandeln. Die
Anerkennungsbehörde ist in diesem Fall nicht mehr das Registergericht, sondern
das Ministerium.
Die
Umwandlung des e.V. in einen w.V. soll bei der diesjährigen
Jahreshauptversammlung vollzogen werden. Das Prozedere ist – wie sie der
Tagesordnung entnehmen können - allerdings rechtlich nicht ganz einfach. Wir
hoffen trotzdem, dass die Umwandlung reibungslos verläuft.
Entscheidend ist: Für Sie als Mitglied ändert
sich durch den Schritt der Umwandlung prinzipiell nichts. Die
Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord bleibt ihr neutraler und unabhängiger
Ansprechpartner rund um Ihren Wald.
Bereits
beim Einschlag des Schadholzes sollte man - trotz Verzweiflung über den
eingetretenen Schaden - bereits an die Zeit danach und die Wiederbestockung der
Flächen denken.
Um den
eingetretenen Schaden nicht noch zu vergrößern, lohnt es sich wenn, wie bei
jeder anderen Hiebsmaßnahme, Fällordnung und Rückegassen vorher festgelegt
werden. Das ist besonders wichtig, wenn Arbeiten vergeben werden, gilt aber
auch wenn man die Arbeit selber durchführt. Ein flächiges Befahren ist auch bei
Kahlschlägen, wegen der zu erwartenden Bodenverdichtungen, unbedingt zu
vermeiden.
Es lohnt
sich auf eventuell bereits vorhandene Naturverjüngung, sofern sie
standortgerecht ist, besonders Acht zu geben. Denken Sie immer daran, dass die
erfolgreiche Wiederaufforstung von Kahlflächen in der Regel sehr mühsam ist.
Insbesondere extreme Trockenperioden
führen oft zu herben Rückschlägen.
Wenn auf
der Fläche Mischbaumarten vorhanden sind, ist es meistens sinnvoll, diese
stehen zu lassen und bei der Aufarbeitung zu schonen. Einerseits dienen diese
oft als Windschutz für die Nachbarbestände, andererseits wächst jede Art von
Verjüngung besser unter einem Schirm.
Der Schutz
vor Wind, Sonne, Spätfrost, der verminderte Unkrautwuchs sowie die spätere
bessere Differenzierung des Jungbestandes, sind entscheidende Vorteile die von
einem Schirm ausgehen. Die Verjüngung mit Baumarten wie Tanne und Buche ist
ohne Schirm nur schlecht möglich.
Bei der
Planung der Wiederbestockung lohnt es
sich, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. In diesem Herbst
fruktifizierten alle Baumarten reichlich. Sofern die Umstände entsprechend
sind, ist es sinnvoll die Naturverjüngung abzuwarten. Sie kann später, wenn
nötig, durch Pflanzung ergänzt werden.
Bei
Kahlflächen, auf denen aufgrund des hohen Nährstoffangebotes mit starkem
Unkrautwuchs zu rechnen ist, ist die rasche Bepflanzung mit geeigneten
Baumarten der vernünftigste Weg zur Wiederbewaldung.
Die Begründung
stabiler Bestände ist eine wichtige Investition für die Zukunft.
Franz X. Löffl
Privatwaldbetreuer
ALF Pielenhofen