Jagdscheinausbildung
In weiten Teilen unseres WBV-Gebietes
wird der im Gesetz festgeschriebene Grundsatz Wald vor Wild nur ungenügend
umgesetzt bzw. nicht selten ganz bewusst ignoriert. Der Rehwildverbiss ist vielerorts
so hoch, daß wichtige heimische Mischbaumarten wie
die Tanne und Bu, oft sogar jedoch die Fichte über
das Krüppelstadium nicht hinauskommen. Vom Schwarzwildproblem gar nicht zu
reden.
Viele Jagdgenossenschaften haben das Problem, dass
die Schäden nicht weniger, sondern eher mehr werden und der Jagdpächter
trotzdem sagt:
„Ich seh nix, es ist nix
mehr da. Die Rehe und Sauen kommen von ... her, da kann ich nichts machen. Ich
muss mir überlegen, ob ich die Jagd das nächste Mal überhaupt noch nehme und
wenn dann muss die Pacht runter und den Wildschaden zahle ich höchstens nur
noch zu Hälfte.“
Dass es sehr wohl möglich ist, die Wildstände auf
einem tragbaren Niveau zu halten, dafür gibt es – auch ausserhalb
des Staatswaldes Bayern – zahlreiche Beispiele. Aber: Wir brauchen halt gute
Jäger, denen neben dem Wild auch unser Wald am Herzen liegt. Vor allem für den
laufenden Umbau unserer Monokulturen in einen gesunden Mischwald brauchen wir
Jäger, die vor Ort sind und die ihre Verantwortung ernst nehmen. Wo bekommt man
Jäger her, die einerseits die Bedürfnisse der Grundeigentümer nach geringem
Wildschaden achten und andererseits fähig sind, die notwendigen Abschüsse
durchzuführen?
Warum nicht
selbst aktiv werden? Der Gedanke, dass Bauernjagd wieder in Bauernhand gehört, wurde in
nicht wenigen Jagdgenossenschaften in Bayern bereits umgesetzt – und man fährt
gut damit.
Bloss dazu braucht es den
Jagdschein. Neben dem BJV bildet seit einigen Jahren auch der ÖJV (Ökologischer
Jagd Verein Bayern) aus. Der ÖJV hat den Stoff gezielt auf die Belange von Landwirten
und Waldbauern abgestimmt und die Besteherquote hat
sich zwischen 80-86% (Oberpfalzdurchschnitt: 50-60%) eingependelt. Die
Ausbildung findet als Blockunterricht an 10 Wochenenden (Sa+So)
teilweise in Regensburg, teilweise in Ebermannsdorf, Landkreis Amberg-Sulzbach
statt.
Trauen Sie sich – Ihrem Wald zuliebe!
Weitere Info`s unter: http://www.oejv.de